Seit langem ist bekannt, dass Perspektivlosigkeit, Langeweile und geringe Wertschätzung bei Jugendlichen Frust und manchmal auch Randale mit Spätfolgen hervorrufen. Gewalt gegen Andere und gegen Sachen sind in keiner Weise zu dulden, und gerade deshalb muss sich die Gesellschaft Gedanken machen, worin die Gründe für diese bedrohlichen Signale liegen.
„Hier kann eine gute Jugendarbeit nur ein Teil der Lösung sein“, so Dr. Martina van den Hövel und Anja Lipschik, jugendpolitische Sprecherinnen von Bündnis 90/Die Grünen. „Am Beispiel Helleböhn erweist sich, dass die Einflussnahme und die Möglichkeiten für Personen, die präventiv arbeiten, nicht ausreichen.“ Wieder einmal erweise sich aber auch, dass die Suche nach Perspektiven für Jugendliche nicht nur eine Verpflichtung für die Jugendarbeit kommunaler und freier Trägern ist, sondern in die Gesamtverantwortung einer Zivilgesellschaft gehören. Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen sind dabei eine wesentliche Voraussetzung.
„Wir fordern“, so van den Hövel und Lipschik, „alle Beteiligten auf, Sorge dafür zu tragen, dass eine ausreichende Arbeitsmöglichkeit für die Jugendarbeit unbürokratisch wieder hergestellt und eine entsprechend qualifizierte Person als Ersatz für Herrn Weber eingestellt wird. „Streetwork ist eine vertrauensbildende Maßnahme, hier die Brücken abzubauen, die der streetworker Lukas Weber in jahrelanger Arbeit geschaffen hat, wäre unverantwortlich“. Ein Runder Tisch, an dem das Liegenschaftsamt, der Träger der Jugendarbeit, ArbeitgeberInnen der Region, der Ortsbeirat, Sportprojekte, Nachbarschaftsorganisationen und informierte MitarbeiterInnen des Jugendamtes mitwirken, ist jetzt ein erster Schritt, um die Situation zu verbessern und die Grundlagen für Jugendarbeit zu garantieren.
„Die Jugendlichen in Helleböhn brauchen unsere Solidarität, dafür sind gemeinsame Anstrengungen und keine Schuldzuweisungen dringend erforderlich“.