von Max Schäffer

Liebe Freund*innen der Kommunalpolitik,

 

wie Sie sicher auch, verfolgen wir die öffentliche Debatte um neue Fahrradbügel in der Stadt mit Interesse. Dazu vorab: Die Installation der Bügel hat die Stadtverordnetenversammlung demokratisch (September 2019) beschlossen – als eine von mehreren Maßnahmen, die auf Grundlage der Forderungen des Radentscheids entstanden waren, die durch fast 22.000 Unterschriften unterstützt wurden. Die konkreten Standorte wurden dann in Abstimmung mit den Ortsbeiräten unter Beachtung von Vorschlägen von Bürger*innen festgelegt. Klar ist: Um eine zukunftsverträglichere Mobilität zu realisieren, müssen wir (öffentliche) Flächen auf alle Verkehrsarten umverteilen. Fest steht: Die Fläche in Kassel für umweltfreundliche Mobilität mit Rad und zu Fuß fällt gegenüber der für das Auto viel zu gering aus. Die Neuordnung der Flächen ist auch eine Frage der Gerechtigkeit.

 

Der jüngst vorgebrachte Vorwurf, dass wegfallende Parkplätze durch Fahrradbügel dem Handel schaden, lässt sich mit Zahlen nicht belegen. Im Gegenteil: Erhebungen zeigen, dass fahrradfreundliche Infrastruktur den Einzelhandel stärkt. Dazu liefert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) einige interessante Erkenntnisse: Untersuchungen zeigen, dass Kund*innen das Auto deutlich seltener für Einkäufe nutzen, als der Einzelhandel annimmt. Die Bedeutung des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV wird durch die Einzelhändler*innen deutlich unterschätzt. Wer mehr dazu erfahren möchte: https://www.adfc.de/artikel/fahrradfoerderung-ist-gut-fuers-geschaeft-argumente-fuer-den-einzelhandel

 

Für eine kritische Auseinandersetzung sind wir zu haben, aber nicht dafür, dass ehrenamtliche Mandatsträger*innen persönlich angefeindet werden. Das ist in der Debatte um die Fahrradbügel jetzt schon an verschiedenen Stellen passiert und das geht zu weit. Wir wollen zurück zur sachlichen Debatte – und erörtern gerne auch am konkreten Einzelfall, was die beste Lösung für alle sein kann.

 

In der aktuellen Stadtverordnetenversammlung ging es unter anderem um die Stärkung der Teilhabe älterer Menschen und mehr Sicherheit für Kinder auf ihrem Weg zur Schule. Das und einiges mehr sind Themen in unserem aktuellen Grünen Blick.

 

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.

 

Herzlichst
Christine Hesse und Steffen Müller

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