Grüne: Wildtierverbot aufrecht halten!

von fraktion

Die GRÜNEN erwarten vom Magistrat, dass er dem Tierschutz eine hohe Bedeutung zumisst. Deswegen fordern sie, dass der Magistratsbeschluss aus dem Jahr 2009,  Zirkusunternehmen mit Wildtieren keine städtischen Flächen mehr zur Verfügung zu stellen, wieder in Kraft gesetzt wird.

Nach Ansicht der GRÜNEN Rathausfraktion hatte der ehemalige CDU-Bürgermeister Thomas-Erik Junge vor gut einem Jahr Mut bewiesen, als er in der Stadt Kassel ein Wildtierverbot für gastierende Zirkusbetriebe eingeführt hat. Begründet war dieses Verbot damit, dass Zirkusunternehmen nicht in der Lage sind, Wildtieren eine ihren Ansprüchen gemäße Unterbringung, Ernährung und Pflege zu gewährleisten.

„Das Problem bei Zirkusbetrieben, die Wildtiere mit sich führen, ist sowohl am Standplatz der Zirkusunternehmen vor Ort zu sehen wie auch in den „Reise“bedingungen“, so Helga Weber, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen. „Bei den Aufenthalten in engen Transportwagen ist die Zeit für freie Bewegung und artgemäßes Verhalten stark eingeschränkt. Die Tiere geraten unter Stress. Ausreichend große, ausbruchssichere und artgerecht ausgestattete Gehege können auch vor Ort nicht zur Verfügung gestellt werden, weil dem die Erfordernisse des Zirkusbetriebs entgegenstehen. Zudem sind viele Zirkusbetriebe wirtschaftlich nicht in der Lage, die finanziellen Mittel für erforderliche Anschaffungen, Unterhalts- und Tierarztkosten aufzubringen.“

Damit eine artgerechte Haltung gewährleistet werden kann und nicht nur die Mindestanforderungen des Tierschutzgesetzes erfüllt werden, sei es sinnvoll, Betrieben mit Wildtieren keine Auftrittsgenehmigung zu erteilen und nicht nur die Haltung während des Gastspiels vor Ort zu kontrollieren. Wie aufgrund einer Anfrage der GRÜNEN in der Stadtverordnetenversammlung bekannt wurde, hat der Magistrat das Verbot in seiner vergangenen Sitzung aufgehoben. Bei den Grünen findet dieses Vorgehen kein Verständnis. „Hier ist vorauseilender Gehorsam am Werk, der an der Sache vorbei geht“, so Helga Weber. Der Magistrat begründet sein Vorgehen damit, dass ein ähnliches Verbot in Chemnitz vom Verwaltungsgericht gekippt wurde. Die GRÜNE plädiert dafür, die für Kassel im Jahr 2009 beschlossene Verbot wieder in Kraft zusetzen, zumal eine gemeinsame fraktionsübergreifende Initiative im Bund diese Problematik demnächst aufgreifen und einer bundesgesetzlichen Regelung zuführen will.

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