GRÜNE: Ministerin in Torschlusspanik

von fraktion

Die grüne Rathausfraktion ist verwundert, dass die Ministerin Kühne-Hörmann ausgerechnet jetzt den Sitzungssaal des Verwaltungsgerichtshofs für die Öffentlichkeit als musealen Ort begehbar machen möchte. „Offenbar ist Frau Kühne-Hörmann angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Torschlusspanik“, kommentiert Helga Weber, die kulturpolitische Sprecherin der Grünen. „Eine solche Entscheidung hinsichtlich der Nutzung der Torwache hätte es bereits vor Jahren geben können. Das Interesse der Bevölkerung an der ehemaligen Wohnung der Grimms ist seit langem und nicht erst seit der „Expedition Grimm“ vorhanden.“

Die Kasseler Kulturpolitik habe immer wieder auf die Bedeutung dieses authentischen Orts hingewiesen und darauf bestanden, dass die Wohnung in der Torwache rekonstruiert wird. Dass die Ministerin jetzt dieses Thema „entdeckt“, zeige, so Helga Weber, dass sie bisher die Bedeutung dieses Orts nicht wahrgenommen und eine entsprechende landespolitische Initiative verschlafen habe. Sich jetzt mit dem VGH-Präsidenten anzulegen, offenbar ohne eine Abstimmung im Kabinett herbeigeführt zu haben, weise nur auf die Auflösungserscheinungen in der derzeitigen Landesregierung hin.

Die Ministerin scheine nach dem Motto „rette sich, wer kann“, zu handeln und nach der letzten Planke zu greifen, die eben vorbeischwimme. „Ihre Chance, doch noch einige Wähler und Wählerinnen von ihren Fähigkeiten als Wissenschafts- und Kulturministerin zu überzeugen, hat sie jedoch vertan. Denn in Wirklichkeit drängt sich ein ganz anderer Eindruck auf: Frau Kühne-Hörmann hat keinen Plan, wann der Verwaltungsgerichtshof umziehen wird, sie weiß nicht, wann und wie und ob überhaupt das Tapetenmuseum am Brüder-Grimm-Platz untergebracht werden kann; sie hat bezüglich des Baus der Grimm-Welt eher hinderlich als unterstützend agiert und sie stellt jetzt in Bezug auf die Torwache eine vor den Wahlen nicht mehr zu realisierende Forderung in den Raum. Das ist alles andere als eine überzeugende Kulturpolitik. Es ist Zeit für eine neue Landesregierung!“, so Helga Weber abschließend.

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