GRÜNE: Scheckbuch-Politik hilft dem Fußball nicht viel

von fraktion

„Spenden sind im Fußball nicht ungewöhnlich. Für einen Politiker allerdings, der unmittelbar vor einer Wahl steht, ist so eine Scheckübergabe irritierend. Zumal Boris Rhein auch in der Sache nicht fachkundig scheint.“ sagt Boris Mijatovic, sportpolitischer Sprecher der Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem Geld werde der KSV Hessen Kassel unterstützt, für die unabhängige Fanszene jedoch wenig bis gar nichts getan. „Ein Fanprojekt zeichnet sich durch die Unabhängigkeit der Organisation vom Verein aus. Kritische Haltungen müssen auch Vereine zulassen, was durch die Bindung der Fanabteilung an die Vereinsspitze, die Vereinssatzung und auch an die Finanzen nicht gegeben ist. Wenn Rhein von der Unterstützung eines Fanprojektes spricht, zeigt es das mangelnde Verständnis und Fingerspitzengefühl des CDU-Ministers für die gegenwärtigen Aufgaben im Leistungssport Fußball.“

Gerade in den Ligen unterhalb des Profisports komme es jedoch auf eine systematische Förderung der Fanszenen an. „Fans sind auch Jugendliche und junge Erwachsene, die einen erheblichen Teil Ihrer Freizeit mit dem Support für eine Fußballmannschaft verbringen. Hier ist Begleitung mindestens genauso gefragt wie ordnungspolitische Maßnahmen. Leider haben weder CDU-Landesregierung noch DFB verstanden, dass gerade Vereine in den unteren Ligen erheblich mehr Unterstützung brauchen, als einen einmaligen Scheck vor einer Wahl.“ sagt Mijatovic. Seit Jahren sei die Diskussion um Fanprojekte im Gange. Jetzt ein paar Almosen zu verteilen, sei angesichts der Aufgaben und Probleme, vor denen die Vereine und gerade auch die Kommunen in ihrer angespannten Lage stehen, fast schon zynisch. „Mit den 10.000 Euro kommt man vielleicht ein oder zwei Spieltage weit, nicht jedoch über die Saison. Morgen ist Herr Rhein dann wieder weg.“

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