Nach Überzeugung der Kasseler Grünen ist die seit langem von Fluggesellschaften und Branchenbeobachtern angeprangerte Verschwendung von Steuergeldern für den Neubau des Regionalflughafens Kassel-Calden jetzt auch vom Bund der Steuerzahler in ihrem „Schwarzbuch“ bestätigt worden.
Der Bund der Steuerzahler verweist auf die Ignoranz der vier Gesellschafter des Flughafens, die in ihrer Euphorie Wirtschaftlichkeitsüberlegungen und Erfahrungen anderer Regionalflughäfen völlig außer Acht lassen.
„Wir sind besorgt“ so Wolfgang Friedrich, Fraktionsvorsitzender der Kasseler Grünen. „Nicht nur dass die ursprünglich anvisierte Investitionssumme von 100 Millionen Euro bereits in der Planungsphase schon jetzt 151 Millionen überschreitet. Auch liegt trotz des bereits begonnen Planfeststellungsverfahren immer noch keine aussagefähige Kosten-Nutzen Untersuchung vor.“
Völlig offen ist nach Ansicht der Grünen die Höhe der jährlichen Folgekosten, die durch den Flughafenbetrieb für die Kommunen und das Land anfallen. Jetzt spricht sogar der hessische Finanzminister Karlheinz Weimar davon, dass sich der derzeitige Betriebsverlust von jährlich 1,3 Millionen Euro auf voraussichtlich 4 Millionen Euro erhöhen wird.
Die ruinöse Konkurrenzsituation, die durch den neuen Flughafen im nordhessischen Raum geschaffen wird, wird ebenfalls vom Bund der Steuerzahler angeprangert. Dabei haben nur wenige Regionen in Deutschland so gute Anbindungen wie der Raum Nordhessen, Westfalen und Südniedersachsen, erläutern die Fachleute in ihrer Pressemitteilung.
Für die Kasseler Grünen bleibt hier nur der dringliche Appell an die hessische Landesregierung und die Flughafengesellschafter. „Lassen sie uns den bestehenden Verkehrslandeplatz vernünftig sanieren und investieren sie die 150 Millionen Euro in Projekte, die auch Arbeitsplätze sichern. „Die Region wird es ihnen danken“, so die Grünen abschließend.