„Anstatt die Regelsätze zu erhöhen, wie von Verbänden, Kirchen, Gewerkschaften und auch der Grünen Bundestagsfraktion gefordert, gibt es jetzt Chaos vor Ort obwohl Bildung und Teilhabe angekündigt wird“ so Anja Lipschik, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Kasseler Rathaus zum geplanten Bildungspaket der Bundesregierung.
7.615 Kinder und Jugendliche werden theoretisch im Januar mit ihren Eltern bei der Arbeitsförderung Kassel (AfK) vorstellig werden, um Nachhilfe, Musikunterricht, Mittagessen oder die Mitgliedschaft in einem Verein einzufordern. Das sei das was ihnen zustehe und so stellen sich viele das neue Bildungspaket der Bundesregierung vor, welches für den 1.1.2011 Bildung und Förderung für Kinder aus Familien mit wenig Geld ermöglichen soll.
Doch stemmen müssen dieses Vorzeigeprojekt an Bürokratie die Kommunen – ohne zusätzliche Gelder und Personal für die Umsetzung. Im Moment seien mehr Fragen zur Umsetzung offen als beantwortet. Die Jobcenter seien zwar bereits angewiesen worden, Listen über die örtlichen Freizeit- und Bildungsangebote zu erstellen aber weder gebe es Informationen zu den Abrechnungsmodalitäten noch die genauen Ausführungsanweisungen.
„Das Bildungspaket ist auf keinen Fall eine Alternative zur bedarfsgerechten Anpassung der Regelsätze für Kinder und Jugendliche, sondern eher eine versteckte Sparmaßnahme der Bundesregierung,“ so Anja Lipschik.