Grüne: Prävention statt Sentimentalitäten

von fraktion

Auf eine Frage der Grünen erklärte Oberbürgermeister Bertram Hilgen in der Stadtverordnetenversammlung, dass er mit ein paar Hunderttausend Euro Einnahmen für die Stadt rechne, wenn die Namensrechte des Auestadions verkauft werden. Die Grünen bewerten diese Aussage als einen Schritt in die richtige Richtung, um angesichts der schlechten Finanzlage der Stadt Kassel auch in Zukunft wichtige präventive Projekte in der Stadtgesellschaft zu fördern und abzusichern. Bereits im Juni 2006 hatten die Grünen gefordert, die Namensrechte des renovierten Stadions zu veräußern, um mit der Hälfte der Gelder einen direkten Beitrag zur Konsolidierung zu leisten und mit der anderen Hälfte Präventionsarbeit zu finanzieren.

„Wir haben in die Renovierung und den Neubau des Auestadions viele Millionen investiert, weil wir den Spitzensport in Kassel mit seiner Ausstrahlung auch für den Breitensport für wichtig halten“, so Dr. Martina van den Hövel, Kinder- und Jugendpolitikerin der grünen Rathausfraktion. „In gleichem Atemzug müssen wir aber für notwendige Bildungs- und Sozialprojekte um jeden einzelnen Euro kämpfen. Jetzt muss sich die Rentabilität des Spitzensports auch auszahlen und mögliche Gelder für Programme wie ‚aktive Eltern’ vom Schlachthof, ‚Real Life’ (einem Programm gegen Medien- und Spielsucht) vom Diakonischem Werk oder ‚KIDS’ von der Drogenhilfe Nordhessen eingeworben werden.“ Nach Ansicht der grünen Politikerin haben sich bundesweit Profivereine von ihren Stadionnamen verabschiedet und verzichten auf diese Sentimentalität zugunsten guter Spieler. Wenn eine Stadt die komplette Renovierung bezahlt, müsse man jetzt auch mit der Tradition brechen, um die Arbeit sozialer Projekte abzusichern, die man sonst nicht mit öffentlichen Mitteln finanzieren könnte.

Der Ausbau des Auestadions war aufgrund seiner überregionalen Bedeutung außerhalb des normalen Investitionsrahmens vom Regierungspräsident genehmigt.. „Im Haushalt haben wir aber nicht nur ein Einnahmeproblem, sondern auch ein Ausgabeproblem“, so Martina van den Hövel. „Daher ist es wichtig, dass wir für eine langfristige Konsolidierung den Bereich der Prävention stärken und so z.B. die Ausgaben in der Jugend- und Erziehungshilfe senken. Wir fordern daher eindringlich, die Verhandlungen bei den Namensrechten schnell voranzutreiben und die Gelder schon im Haushalt 2011 für soziale Projekte im Kinder- und Jugendbereich auszugeben!“

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