Zur Chance für die Innenstadtentwicklung durch den Erwerb des ruruHauses erklärt Lucian Hanschke, Sprecher für Stadtentwicklung:
„Das ruruHaus bietet eine herausragende Lage und seine zukünftige Nutzung wird die Innenstadtentwicklung in Kassel mitprägen und mitgestalten.
Eine Innenstadt von Morgen hat weniger Konsumorte und mehr soziale und kulturelle Treffpunkte. Wir stehen hinter dem Leitbild der Innenstadt von Christof Nolda, diese als vielfältigen Ort von Kultur, Begegnung, Arbeit, Einkauf, Wohnen und Tourismus zu entwickeln. Die Frage der künftigen Nutzung des ruruHauses ist daher eine Entscheidende. Die Möglichkeit, das documenta-Institut am Standort des ruruHauses unterzubringen, werden wir in einem ergebnisoffenen Beteiligungsprozess, zusammen mit Kassels Bürger*innen diskutieren. Unabhängig vom Ausgang dieses Prozesses ist klar, dass der Standort in jedem Falle zu einer Nutzung mit besonderer Öffentlichkeit verpflichtet. Mit der heutigen Entscheidung zum Vertragsabschluss geht die Bereitschaft einher, das Projekt mit den notwendigen finanziellen Mitteln, die für den Umbau eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes dieser Altersklasse benötigt werden, auszustatten.
Der Erwerb des ruruHauses zeigt, dass sich Kassel für den Erhalt von Gebäuden einsetzt. Diese Beachtung der ‚Grauen Energie‘, das heißt die im Rohbau eines Gebäudes durch dessen Herstellung enthaltene Energie, ist wichtig auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wenn es gelingt, Gebäudesubstanz in privilegierten Lagen wie der Innenstadt zu erhalten, dann ist das ein Musterbeispiel für Projekte in den Stadtteilen und auch über Kassel hinaus. Was für die Innenstadt gilt, muss auch für die Schulen gelten. Bei der künftigen Betrachtung und Bewertung von kommunalen Bauprojekten werden wir hier keinen Unterschied machen.“