„Wir haben den Magistrat aufgefordert, einen Runden Tisch einzurichten. Die Akteure am Ausbildungsmarkt müssen dieses Jahr alle Möglichkeiten nutzen, um möglichst vielen jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen“, erklärt Karl Schöberl, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der grünen Rathausfraktion in Kassel. Trotz nahezu ausgeglichener Anzahl Ausbildungsstellen und Bewerber bzw. Bewerberinnen müsse man befürchten, dass in diesem Jahr einerseits Plätze unbesetzt und andererseits junge Menschen ohne Ausbildung bleiben werden.
Nach Ansicht des Grünen sind die Gründe dafür vielfältig. Zum Einen seien Jugendliche oft fixiert auf wenige „angesagte“ Berufsziele. Die Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeiten werde oft zu wenig wahrgenommen.
Zum Anderen seien Ausbilder seit Jahren daran gewöhnt, aus einer großen Zahl von Bewerbern die Geeignetsten auswählen zu können. Dies sei heute anders. „Mancher Ausbilder lässt den Platz nun lieber unbesetzt als Bewerbern mit partiellen Schwächen eine Chance zu geben“, so Karl Schöberl. „Wir müssen die Ausbilder fragen, welche Unterstützung sie brauchen, um auch Personen auszubilden, die nicht vollständig ihre Kriterien erfüllen. Die Ausbilder brauchen dabei Unterstützung und müssen diese auch erhalten“ so Karl Schöberl.
Das auf Initiative der Grünen und der SPD eingerichtete Übergangsmanagement an Kasseler Schulen leiste da bereits gute Arbeit und weise in die richtige Richtung. Auch die Kammern und Berufsverbände seien aktiv. „Doch wir dürfen nichts unversucht lassen die veränderte Situation am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt schnell und zukunftsorientiert zu steuern. Jeder junge Mensch der heute nicht ausgebildet wird, wird in wenigen Jahren als Fachkraft fehlen“, so Karl Schöberl. „Es gibt noch viele offene Lehrstellen. Die Chancen sind gut in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Das ist die Botschaft für Schulabgänger in diesem Jahr“.