An verdienstvolle Frauen erinnern

von fraktion

Mit großer Verwunderung nehmen die Grünen im Ortsbeirat Bad- Wilhelmshöhe und der Rathausfraktion die aufgeregte Debatte zur Namensgebung im künftigen Technologiepark auf dem Gelände der Lüttichkaserne zu Kenntnis.

Der breiten Mehrheit des Ortsbeirates ging es darum, ein lang vorbereitetes und schlüssiges Konzept zu Namensgebung umzusetzen, was bereits in der Märzsitzung im Ortsbeirat vorgestellt wurde. Die Straßennamen sollten an die Frauen erinnern, die die ersten demokratisch gewählten weiblichen Stadtverordneten waren. Frauen, die sich unter sehr schwierigen Lebensbedingungen für Demokratie, Freiheit und Frieden in der Stadt eingesetzt hatten.

An dieser Stelle erinnert Elisabeth König, frauenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion daran, dass von den 1300 Straßen im Kasseler Stadtgebiet 90% nach Männern benannt sind. „In keiner Weise wird hier das Wirken von Frauen in Kassel wirklich repräsentiert. Trotz eines gültigen Stadtverordnetenbeschlusses aus dem Jahre 1984 und der Empfehlung der Gleichstellungskommission aus dem Jahre 1991 muss die Debatte um Straßenbenennung stets neu geführt werden.“

„Die Verdienste der Frauen sollten in der Öffentlichkeit gewürdigt werden, um sie auch gerade jungen Frauen als Vorbild für politisches Handeln zu vergegenwärtigen, so Gisela Wiegand, stellvertretende Ortsvorsteherin in Bad- Wilhelmshöhe. „Noch heute sind nicht einmal die Hälfte der Stadtverordneten Kassels Frauen.“
Im Falle dieser anstehenden Straßenbenennungen wurde sowohl mit Hilfe des Frauenbüros, als auch des „Archivs der deutschen Frauenbewegung“ sechs Kasseler Frauen ausgewählt, die in schwierigen Zeiten viel für diese Stadt geleistet hatten, einige mussten in der NS Zeit ihre Mandate abgeben. Ihr Einsatz für Frieden und Demokratie wird gerade auf einer Konversionsfläche besonders gewürdigt.
Dass nun im Nachhinein, Monate später versucht wurde den Namen Josef Rust durchzusetzen und dafür eine verdiente Frau, nämlich Frau Consbruch (die z.B. 1895 den Christlichen Verein junger Mädchen gründete) auszustreichen, möchte die Mehrheit der Ortsbeiräte nicht akzeptieren. Mittlerweile hat der ursprüngliche Vorschlag bei den Bewohnern und Bewohnerinnen der Marbachshöhe große Unterstützung gefunden.
„Die CDU schadet mit ihrem unwürdigen Gezerre um die Namensgebung vor allem dem Ruf von Josef Rust und der Wintershall Gruppe. Das sollte an dieser Stelle schleunigst beendet werden“, so die beiden Grünen Gisela Wiegand und Elisabeth König.

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