Ungleichheit der Geschlechter

von fraktion

Zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar erklärten die Grünen Sophie Eltzner und Julia Herz: „Wissenschaft braucht Vielfalt und die Einbeziehung von unterschiedlichen Perspektiven, um möglichst präzise und allgemeingültige Erkenntnisse zu gewinnen. Die Perspektive von Frauen und Mädchen gehört zwingend dazu. Mit zu wenigen Frauen in Forschung und Wissenschaft gehen nicht nur Forschungspotenziale, sondern auch Perspektiven, die für die Gültigkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen wichtig sind, verloren.“


Veraltete Geschlechterstereotypen allgegenwärtig

Die wissenschafts- und frauenpolitische Sprecherinnen wiesen darauf hin, dass auch im Jahr 2022 Frauen in der Wissenschaft systematisch unterrepräsentiert sind. Während auf der Ebene der Studierenden und Doktorand*innen noch eine weitest gehende Gleichverteilung der Geschlechter zu beobachten sei, sinke der Anteil der Frauen in der Wissenschaft mit steigender Hierarchieebene erheblich. „Die gläserne Decke nach oben ist für Frauen auch in der Wissenschaft allgegenwärtig. Strukturell werden Frauen auch in Leitungsebenen in Wissenschaft und Forschung aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt“, erläutert Eltzner. Darüber hinaus besteht aus ihrer Sicht auf allen Ebenen in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) immer noch eine deutliche Geschlechterlücke. „Die Forschung dazu zeigt, dass diese Ungleichverteilung auf die Allgegenwärtigkeit veralteter Geschlechterstereotype in unserer Gesellschaft zurückzuführen ist“, betont Herz.


Gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die Geschlechterdaten-Lücke (Gender-Data-Gap) belegt wissenschaftlich, wie meistens das weibliche Geschlecht in Datenerhebungen fehlt oder unterrepräsentiert ist. Wenn geschlechtsspezifische Daten nicht berücksichtigt werden, führt das in vielen Bereichen, auch im alltäglichen Zusammenleben in Kassel, zu Benachteiligungen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Geschlechterdiskriminierung zu beseitigen. Diesem Ziel haben sich die Grün-Rote-Koalition und vielfältige Vereine und Initiativen in Kassel verschrieben. „In diesem Zusammenhang freuen wir uns, eine Universität in dieser Stadt zu haben, die zu Geschlechtergerechtigkeit methodisch forscht und lehrt und sich auch zunehmend selbstkritisch mit der Unterrepräsentation von Professorinnen in ihrer Institution beschäftigt“, stellen Eltzner und Herz fest.

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