Praxis des Taubensports ist mit Tierleid verbunden

von fraktion

Aus Sicht der tierschutzpolitischen Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Luzie Pfeil, ist der sogenannte Taubensport durch die Zucht, den Transport und die Wettbewerbsflüge mit Tierleid verbunden. „Die Tauben werden gegen ihre Natur auf enormen Aufbau ihrer Brustmuskelmasse gezüchtet, damit sie möglichst weite Strecken zurücklegen können. Das erfolgreiche Zurücklegen einer bestimmten Strecke treibt den Preis für die entsprechende Taube immens in die Höhe. Viele Tauben kommen aber nie an ihrem Ziel an und sind auf ihrem Weg viel Leid und Gefahr ausgesetzt“, erläutert Pfeil ihre Grundkritik an diesem Sport.


Die seit vielen Jahren aus Besucher*innenzahlen-Sicht erfolgreiche Taubenmesse in Kassel täuscht über die grundsätzliche Problematik hinweg, welches Leid für die Tiere damit verbunden ist. „Dieses Grundproblem lösen auch seriöse Züchter*innen nicht, weil die Zucht der Tiere für diesen Sport, bei dem lange Strecken zurückgelegt werden sollen, und die oft zur Leistungssteigerung angewendeten Praktiken das Problem sind.“ Damit verbunden sind viele Gefahren, denen die Tiere auf den Flügen ausgesetzt sind: Erschöpfung, Flüssigkeitsmangel, Greifvogelangriffen. Die Warzecha-Studie geht beispielsweise von über 50 % der Tauben aus, die bei den Wettkampfflügen sterben. Hinzu kommen das Töten von Tauben, die für die weitere Zucht zum Sport ungeeignet sind und die Tode bei Trainingsflügen.


Tauben, die nicht an den oben aufgeführten Gefahrenquellen sterben, gehen oft in die Stadttaubenpopulation über. Tauben, die auf eine*n Züchter*in zurückgeführt werden können, werden oft nicht mehr zurückgenommen, da sie ‚ausgedient‘ haben. Das verkennt den Wert einer Taube als Lebewesen und zeigt aus Pfeils Sicht, mit welchem Blick bei diesem Sport auf Tauben geschaut wird.

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