Lipschik (Grüne): Dr. Barthel nur noch Kämmerer?

von fraktion

Nach Auffassung von Anja Lipschik müsse man von dem Sozialdezernenten Dr. Barthel eine klare Positionierung erwarten, wie den sozialen Problemen der Stadt Kassel trotz ihrer Verschuldung begegnet werden kann.

Der Sozialdezernent hatte im letzten Jugendhilfeausschuss die einhellige Botschaft ausgesandt, dass ein Schwerpunkt im Bereich Kinder, Jugend und Bildung zwar gesetzt werden könne, dies aber zu Lasten von anderen Vorhaben in der Stadt gehen werde. „Das ist für Kassel nicht zukunftsweisend. Was wir brauchen, ist eine Herangehensweise, die auf die Bedürfnisse und Probleme von Familien, Kindern und Jugendlichen eingeht. Dem Kämmerer fehlt gänzlich das Bewusstsein, dass Investitionen in diesem Bereich die Stadt langfristig stärken. Sie sind ein positiver Standortfaktor, führen zum Abbau von Transferleistungen und tragen somit zu einem städtischen Frieden bei“, so Anja Lipschik.

Selbst aus wirtschaftlichen Aspekten müsse eine familienfreundliche Stadt das erklärte Ziel sein, hierzu gehöre auch eine bedarfsgerechte Kinder- und Jugendhilfe. Nach Ansicht der Grünen wird der demografische Wandel zu einer verstärkten Ansiedlungskonkurrenz zwischen den Kommunen führen. „Nicht zuletzt die Familienfreundlichkeit ist dann eine der Grundvoraussetzungen, um qualifizierte Führungskräfte nach Kassel zu locken“, meint Anja Lipschik. In Kassel werde schon eine Menge getan. Aber die stark ansteigenden Zahlen der Gefährdungsmeldungen, das Arbeiten von Erziehungsberatungsstellen sowie der Sucht- und Drogenberatungsstelle am Limit und die hohe Arbeitsbelastung des ASD stellen die Stadt vor zusätzliche Herausforderungen. Der Bedarf an Kinderbetreuungsmöglichkeiten von unter Dreijährigen und Grundschulkindern könne in Zukunft nicht mehr durch die bestehenden Räumlichkeiten gedeckt werden. Neben Betriebskosten kämen so auch Investitionen in Um- und Neubauten auf Kassel zu.

„Der Kämmerer hat zwar erkannt, dass der Bereich Kinder und Jugend der mit der größten Dynamik in der Stadt Kassel ist, aber die Notwendigkeit des differenzierten Umgangs damit, ist ihm leider nicht gegeben“, so Lipschik abschließend.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Verstanden