GWG-Mieter nicht erneut verunsichern

von fraktion

Die GWG-Mieter sollten nach Ansicht der Kasseler Grünen nicht erneut durch eine Verkaufsdiskussion verunsichert und verängstigt werden. Stadtrat Richard Schramm, der die Grünen im Aufsichtsrat der GWG vertritt, weist darauf hin, dass fast jeder zehnte Kasseler Bürger in einer der ca. 9.000 GWG-Wohnungen wohnt und diese häufig älteren und vielfach einkommensschwachen Mieter jetzt zum wiederholten Mal erleben müssen, dass über den Verkauf ihrer Wohnungen diskutiert wird.

Nach Aussage von Schramm wurden erst vor wenigen Jahren die Vor- und Nachteile eines GWG-Verkaufs durch einen externen Unternehmensberater gründlich geprüft und bewertet. Der GWG-Aufsichtsrat habe sich nach Vorlage des Gutachtens nicht nur aus sozialpolitischen sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen gegen einen Verkauf des Unternehmens entschieden. Der Grüne Stadtrat betont, dass die GWG seit Jahren einen erheblichen finanziellen Beitrag zur Konsolidierung des Kasseler Haushaltes leistet. Sie zahle jährlich einen hohen Geldbetrag direkt an ihren Eigentümer Stadt Kassel und entlaste darüber hinaus den städtischen Sozialetat durch die Bereitstellung von tausenden von preisgünstige Wohnungen.
Der Fraktionsvorsitzende und wohnungspolitische Sprecher der Grünen Rathausfraktion, Wolfgang Friedrich, ergänzt, dass nur eine stadteigene Wohnungsbaugesellschaft der Garant dafür sei, dass auch in Problemstadtteilen wie der Nordstadt oder dem Mattenberg Millionen in die Bestandssicherung und Modernisierung der dortigen Mietwohnungen fließen und damit einer Verelendung dieser Stadtregionen entgegenwirken.

Man sollte nach Ansicht der Grünen auch nicht vergessen, dass die GWG durch die Übernahme der Geschäftsbesorgung des Tagungszentrums Stadthalle zu einer  Reduzierung des Defizites dieses wichtigen städtischen Infrastrukturangebotes beigetragen hat, was sich über einen geringeren Verlustausgleich direkt im Haushalt der Stadt wiederspiegelt.

Die GWG beteiligt sich an den „Runden Tischen“ in den Stadtteilen, in denen soziale Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen auftreten. Sie leistet ihren Beitrag zur Integration von Aussiedlern und Ausländern und hat als Bauträger von preisgünstigen Eigentumswohnungen und Eigenheimen so manche junge Familie davon abgehalten, ins Umland abzuwandern.

Diese und andere Leistungen könnte nach Überzeugung der Grünen eine privatisierte GWG nicht mehr für die Stadt Kassel erbringen, da sie dann primär mit dem Ziel einer Gewinnmaximierung wirtschaften müsste.

Die Stadt Kassel wird nach Ansicht des grünen Fraktionsvorsitzenden ihre Finanzprobleme nicht durch eine einmalige Schuldentigung lösen können, sondern nur über höhere kontinuierliche Einnahmen und insbesondere durch eine Reduzierung ihrer laufenden Belastungen, z.B. über eine gerechtere Verteilung der Theaterkosten und der  Sozialleistungen für bedürftige Menschen aus der Stadt und der Region Nordhessen.

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