Grüne wollen Kassel auf die solare Überholspur bringen

von fraktion

„Wir freuen uns riesig, dass die Anstrengungen des Netzwerks für dezentrale Energietechnik (deENet) und der Universität Kassel mit namhaften Förderbeträgen aus dem Umweltministerium unterstützt werden“, schreibt die umweltpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Helga Weber, in einer Pressemitteilung. Am Montag hatte, so die HNA-Berichterstattung vom 20. November, Bundesumweltminister Siegmar Gabriel dem Kompetenznetzwerk einen Förderbescheid über die Summe von ca. 930 000 € und der Uni-Arbeitsgruppe um Prof. Rossnagel einen Bescheid über 300 000 € übergeben. „Endlich gibt es auch eine bundesweite Unterstützung für die hervorragenden Entwicklungen auf diesem Sektor, der zum Motor der wirtschaftlichen Entwicklung der nordhessischen Region werden kann.“

Damit die Metropole Kassel sich in diesem Prozess für alle sichtbar als Zentrum dieser Kompetenzregion profilieren könne, müsse aber, so Helga Weber, „endlich das Tempo in der Stadt erhöht werden“. Nach wie vor komme das Thema „Solarstadt Kassel“ viel zu wenig vor. Zwar verweise der Oberbürgermeister gerne auf die Installation von Solaranlagen auf einigen städtischen Gebäuden, die Erzeugung von Solarstrom auf Kasseler Dächern könne und müsse aber „1000 Prozent und mehr“ erhöht werden, fordert Helga Weber. „Nicht nur die Stadt besitzt große Dächer, auch viele Gesellschaften und Unternehmen verfügen über riesige Potenziale an Dachflächen, die leider immer noch nicht für die Gewinnung von solarer Energie genutzt werden, obwohl sie von ihrer baulichen Voraussetzung her hervorragend geeignet sind. Täglich wird hier auf die Null-Emission-Energieerzeugung verzichtet, täglich wird das Klima mit  vielen Tonnen CO2 überflüssigerweise belastet.“

Helga Weber fordert, „mit einer engagierten Kampagne der Stadt zur Akquise von geeigneten Dachflächen den politischen Auftrag zur Reduzierung der Klimabelastung endlich auch vor Ort mit Nachdruck umzusetzen.“ Dies sei möglich, wenn man allen Eigentümern die Vorteile einer entsprechenden Nutzung ihrer Immobilien vor Augen führen würde. „Es geht darum zu verdeutlichen, dass es sich hier um eine echte win-win-Situation für alle Beteiligten handelt: die Eigentümer erhalten Mieteinnahmen für ihre Dachflächen, die Umwelt wird entlastet, die Auftragslage der örtlichen Handwerksunternehmen verbessert sich und Kassel könnte sich als ernsthafte Anwärterin auf einen namhaften Platz in der Solarbundesliga bewerben.“

Die Grüne fordert Oberbürgermeister Hilgen auf, sein Wahlversprechen als Oberbürgermeister endlich einzulösen. „Wer sich zur Solarindustrie bekannt und erklärt hat, Industrie- und Gewerbeflächen müssten für Sonnenkraftwerke genutzt werden, der muss auch dafür sorgen, dass dies endlich zur Chefsache und im Rathaus eine Stabsstelle dafür eingerichtet wird. Universität und deENet tun das Ihre, um die Region voranzubringen, die Stadt muss nun endlich ihren politischen Auftrag ebenso beherzt anpacken und den Prozess begleiten und forcieren.“

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