Im Hinblick auf die enorm gestiegene Kinderarmut in Deutschland und in Kassel tritt die Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen dafür ein, die soziale und kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen durch die modellhafte Erprobung einer Kinder- und Jugendkarte zu verbessern.
„Die erschreckend gestiegene Zahl von Kindern und Jugendlichen, die von Armut betroffen sind, macht deutlich, dass dringend neue Wege gegangen werden müssen, um die soziale und kulturelle Teilhabe von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Dabei müssen wir sicherstellen, dass die Unterstützung direkt bei den Kindern und Jugendlichen ankommt und von diesen möglichst zielgerichtet genutzt werden kann. Deshalb treten wir Grünen für die modellhafte Einführung einer Kinder- und Jugendkarte in Kassel ein“, erklärte Karin Müller. In Ergänzung zur bisherigen Zahlung von Leistungen wie des Kindergeldes an die Eltern soll sozial benachteiligten Kindern mit der Kinder- und Jugendkarte eine Art persönliches Budget gewährt werden. Damit sollen die Kinder und Jugendlichen in die Lage versetzt werden, sich mit der Kinder- und Jugendkarte selbst Leistungen „einzukaufen“, die ihnen sonst versagt blieben. Dies kann von der Teilnahme an einer Fahrt, einer Freizeit oder einem Kurs, den sie sich bisher nicht leisten konnten, bis zum Nachhilfeunterricht oder Pausenbrötchen reichen.
„Armut führt fast immer zu Ausgrenzung und lebenslanger Benachteiligung. Wenn wir vermeiden wollen, dass ein Teil der heranwachsenden Generation von vorne herein an den Rand der Gesellschaft gedrängt und in ihren Bildungs- und Teilhabechancen massiv benachteiligt und ausgegrenzt wird, müssen wir schlichtweg neue Wege gehen. Die Kinder- und Jugendkarte bietet für uns dabei ein interessantes Modell, für dessen Erprobung wir uns in Kassel stark machen“, so Karin Müller.