„Gegen Diskriminierung sollten wir Aktionen im Sport bündeln. Ein kräftiger Wasserschubs ist besser als viele kleine Tropfen.“ sagt Boris Mijatovic, sportpolitischer Sprecher der grünen Rathausfraktion. Die neuerliche Aktivität durch den Hessischen Fußballverband sei zu begrüßen, sollte aber an bestehende Projekte und Erfahrungen anknüpfen. „Es gibt hervorragende Projekte gegen Ausgrenzung und Rassismus im Sport, die seit vielen Jahren Erfahrungen sammeln. An den zum Teil bundesweiten Aktivitäten sind auch Kasseler Vereine beteiligt.“ So seien die FAIR-Aktionswoche, R.AN, Integration durch Sport und zahlreiche Fan-Initiativen und Projekte wichtige Säulen der Arbeit für einen gewaltfreien Fußball. „Die bestehenden Initiativen brauchen jedoch die Unterstützung und vor allem die Förderung durch die Fachverbände.“ fordert Mijatovic. „Hier kann der Hessische Fußballverband sofort aktiv werden, statt eine weitere Kampagne neu zu starten.“
„Der freizeitsportliche Gedanke ist zudem eine wichtige Säule des Breitensport, gerade in den unteren Fußballklassen. Hier ist bei der Umsetzung zu beachten, das zu viele Verwaltungsaufgaben den Spaß am Sport belasten.“ warnt Mijatovic. Die vom HFV angedachte Beratung gegen Diskriminierung und anschließende Auszeichnung der Mannschaft mit einem Ärmellogo beinhalte eine Reihe praktischer Fragen für die etwa 14.000 hessische Fußballteams und die weit über eine halbe Millionen Mitglieder, die gegenwärtig zu beraten wären. „Wir hatten die Diskussion um Ärmellogos bereits vor einigen Jahren, als der HFV die Kreisligen mit einem Generalsponsoring überziehen wollte. Die Vereine haben damals den hohen Aufwand und die optische Nähe zum kommerziellen Fußball kritisiert, woraufhin der Verband seine Idee zurückziehen musste.“ Auch aus diesen Gründen sei der HFV gut beraten, sich an bestehenden Ideen und Konzepten gegen Diskriminierung zu beteiligen.