„Dass die CDU-Fraktion jetzt die Freiheit von Wissenschaft und Lehre beschränken will, verwundert sehr und macht besorgt“, schreibt Helga Weber, Stadtverordnete und stellvertretende Ortsvorsteherin in Harleshausen. In einem Vortrag hatte Professor Kegler von der Uni Kassel ein geplantes studentisches Projekt vorgestellt, das die Wolfhager Straße ins Blickfeld rücken soll. Im Bereich des Ortskerns von Harleshausen werden Student*innen sich mit einem Konzept befassen, das als „shared space“ in einigen europäischen Städten bereits für ein gleichberechtigtes Miteinander von allen Verkehrsteilnehmern sorgt.
„Ob und wie ein solches Konzept in Kassel überhaupt und in Harleshausen speziell umsetzbar wäre, ist dabei noch gar nicht ausgemacht. Die Student*innen werden lediglich einen Entwurf vorlegen, der zu Diskussionen anregen soll. Gerade dieser Diskussionsprozess und die unterschiedlichen Interessenlagen, die dabei zu Tage treten werden, gehören zum Lernerfolg einer solchen universitären Veranstaltung.“ In Kassel könne man froh sein, dass an unserer Universität nicht im Elfenbeinturm gedacht und geforscht werde, sondern dass die jungen Menschen sich mit realen Problemen auseinander setzen müssten, so die Grüne.
„Klar ist, dass die Harleshäuser Ortsmitte unter zu hoher Verkehrsbelastung leidet und dass hier mit Tempo 50 zu schnell gefahren werden darf. Seit Jahren wird über eine notwendige Veränderung gestritten. Jetzt nicht nur den Vorschlägen der politischen Mitbewerber eine Absage zu erteilen, sondern sogar der Wissenschaft verbieten zu wollen, über Problemlösungen nachzudenken, schlägt dem Fass den Boden aus.“