„Die Aussage der Studie des Öko-Instituts ist so nicht richtig wiedergegeben“, kritisiert die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, Helga Weber, die in der HNA vom 6.6.07 zitierte Aussage der Stadtreiniger, in der Bilanz sei Salz umweltverträglicher als Splitt.
Genau eine solche Aussage sei geeignet, die Bürgerinnen und Bürger zu veranlassen, die Gehsteige künftig im Winter mit Salz statt mit abstumpfenden Mitteln zu bestreuen und das auch noch in der Überzeugung, sich ökologisch korrekt zu verhalten.
„Das Gegenteil ist der Fall. Salz, das nicht professionell als Feuchtsalz mittels der Streufahrzeuge der Stadtreiniger gestreut wird, hat erhebliche umweltschädliche Wirkungen, insbesondere, wenn es in den Wurzelbereich von Pflanzen gerät.“ Und dies sei beim Bestreuen der Gehsteige kaum zu verhindern, so Helga Weber.
Die von den Stadtreiniger zitierte Studie kommt, so Helga Weber, zu einem sehr differenzierten Urteil in Bezug auf die gesamte Öko-Bilanz des Winterdienstes, aber zu einer sehr eindeutigen Empfehlung hinsichtlich des Einsatzes von Streusalz auf Gehsteigen und Fahrradwegen.
„Die Wissenschaftler plädieren für Nichträumen, so dies möglich ist, wo nicht, für „Schwarzräumen“, also für weitgehende Beseitigung mittels Schieben und Kehren. Nur wenn dies nicht durchführbar ist, sollten Splitt oder Salz zum Einsatz kommen, Salz allerdings ausschließlich im professionellen Winterdienst der Kommunen, weil eine so feine Dosierung Bürgerinnen und Bürger wie beauftragte Unternehmen nicht vornehmen können.“
Ausdrücklich empfehle die Studie die Anwendung von abstumpfenden Streumitteln für Geh- und Fahrradwege und den Verzicht auf weiten Transport von Streumaterialien.
„Damit ergibt sich ein ganz anderes Bild: keinesfalls auf Bürgersteigen und Fahrradwegen Salz streuen, weil sonst Pflanzen und auch Tiere erheblich geschädigt werden können! Ein anderes Resultat gibt die Studie nicht her. Wir fordern die Stadtreiniger auf, diesen Sachverhalt umgehend richtig zu stellen!“, so Helga Weber.