Ungleichheit der Geschlechter ist allgegenwärtig

von fraktion

Zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft erklären Sophie Eltzner und Julia Herz, wissenschafts- und frauenpolitische Sprecherinnen der Grünen Rathausfraktion:

 

„Wissenschaft braucht Vielfalt und die Einbeziehung von unterschiedlichen Perspektiven, um möglichst präzise und allgemeingültige Erkenntnisse zu gewinnen. Dazu gehört die Perspektive von Frauen und Mädchen zwingend dazu. Mit zu wenigen Frauen in Forschung und Wissenschaft gehen nicht nur Forschungspotenziale, sondern auch Perspektiven, die für die Gültigkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen wichtig sind, verloren.

 

Auch im Jahr 2022 sind Frauen in der Wissenschaft systematisch unterrepräsentiert. Während auf der Ebene der Studierenden und Doktorand*innen noch eine weitest gehende Gleichverteilung der Geschlechter zu beobachten ist, sinkt der Anteil der Frauen in der Wissenschaft mit steigender Hierarchieebene erheblich. Die gläserne Decke nach oben ist für Frauen auch in der Wissenschaft allgegenwärtig. Strukturell werden Frauen auch in Leitungsebenen in Wissenschaft und Forschung aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt. Darüber hinaus besteht auf allen Ebenen in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) immer noch eine deutliche Geschlechterlücke. Die Forschung dazu zeigt, dass diese Ungleichverteilung auf die Allgegenwärtigkeit veralteter Geschlechterstereotype in unserer Gesellschaft zurückzuführen ist.

 

Die Geschlechterdaten-Lücke (Gender-Data-Gap) belegt wissenschaftlich, wie meistens das weibliche Geschlecht in Datenerhebungen fehlt oder unterrepräsentiert ist. Wenn geschlechtsspezifische Daten nicht berücksichtigt werden, führt das in vielen Bereichen, auch in unserem alltäglichen Zusammenleben in Kassel, zu Benachteiligungen.

 

Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Geschlechterdiskriminierung zu beseitigen. Diesem Ziel haben sich die Grün-Rote-Koalition und vielfältige Vereine und Initiativen in Kassel verschrieben. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, eine Universität in dieser Stadt zu haben, die zu Geschlechtergerechtigkeit methodisch forscht und lehrt und sich auch zunehmend selbstkritisch mit der Unterrepräsentation von Professorinnen in ihrer Institution beschäftigt.“

 

Hintergrund: Am 22. Dezember 2015 wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft beschlossen. Jedes Jahr wird am 11. Februar an die zentrale Rolle von Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Forschung erinnert und darauf aufmerksam gemacht, dass auch hier eine systematische Diskriminierung stattfindet.

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