Grundsätzlich positiv bewertet die grüne Rathausfraktion die Veranstaltung zu einem Regionalkreis Kassel am vergangenen Montag. „Mit dieser Veranstaltung wurde endlich ein erster Schritt unternommen, um die Diskussion aus den Expertenzirkeln herauszutragen“, meint Wolfgang Friedrich, regionalpolitischer Sprecher der grünen Rathausfraktion. „Für einen Dialog der Vertreter der Städte und Gemeinden im Landkreis und der Stadt Kassel haben wir uns schon lange eingesetzt. Die Regionalreform muss ein demokratischer Prozess werden. Schöne Absichtserklärungen von Landrat oder Oberbürgermeister genügen nicht.“
Die Diskussion habe auch gezeigt, welch erheblicher Klärungsbedarf in vielen Fragen noch bestehe. Neben den offenen Finanzfragen sehen die Grünen besonderen Handlungsbedarf im Bereich der Gewerbeflächen und der Infrastruktur, gerade angesichts des demografischen Wandels bestünden hier große Herausforderungen. Einen weiteren Schwerpunkt sehen die Grünen in der Entwicklung einer regionalen Identität. „Nur wenn die Reform Herz und Verstand der Menschen in der Region erreicht, kann sie erfolgreich werden und bleibt nicht in einer technokratischen Verwaltungsreform stecken“, so die grüne Stadtverordnete Roswitha Rüschendorf.
Der Auftakt habe Mut gemacht. Seit vielen Jahren werben die Grünen für eine regionale Kulisse, um Lebensgrundlagen und Lebenschancen der Menschen in der Region gleichmäßig zu verbessern. „Wir freuen uns, dass offensichtlich die Akzeptanz für eine Reform gewachsen ist“, erklärt Wolfgang Friedrich. Schließlich sei es noch nicht lange her, dass der Landrat Dr. Udo Schlitzberger keinen regionalen Handlungsbedarf gesehen und die SPD-Fraktion im Rathaus grüne Anträge zur Regionalreform, orientiert am Modell Hannover, abgelehnt haben. „Wir werden diese Reform weiter vorantreiben und Motor der Entwicklung bleiben“, so die beiden Stadtverordneten abschließend.