Winter-Ausfall bei Bus, Tram und Radwegen ist Sinnbild für die SPD-Verkehrspolitik

von fraktion

„Kein Bus, keine Straßenbahn, keine geräumten Radwege – das ist nicht nur zutiefst ungerecht, sondern zeigt auch falsche Prioritäten in der Verkehrspolitik“, so Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin der Rathausfraktion. Hier brauche es eine völlig andere Ausrichtung. Dieser Umgang mit dem Wintereinbruch ist ein Sinnbild für die Verkehrspolitik der SPD. Auch umweltfreundlicher Verkehr muss im Winter möglich bleiben. „Nur Menschen mit eigenem Auto könnten sich inzwischen weitgehend problemlos auf geräumten Hauptverkehrsstraßen durch die Stadt bewegen. Wer einmal bei diesem Wetter mit vollen Einkaufstüten über Schneewälle an Fußwegen geklettert ist, wird sich gut überlegen, zukünftig aufs Auto zu verzichten. Dass Radwege überhaupt nicht geräumt werden, ist gerade beim Stillstand des Nahverkehrs nicht hinnehmbar.“
Auch die lange Dauer des Stillstandes bei der KVG ist für die Kasseler Grünen nicht nachvollziehbar. Bei extremen Wetterereignissen seien Betriebsstörungen und –unterbrechungen im Nahverkehr verständlich. Dass es aber eine ganze Woche braucht, bis die ersten Linien den Betrieb wiederaufnehmen, sei nicht zu vermitteln. „Während aus dem Landkreis die roten NVV-Busse in die Stadt fahren und wieder ICEs durch Kassel rollen, stehen Straßenbahnen und KVG-Busse seit vielen Tagen in den Depots. Menschen, die auf den Nahverkehr angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen, tragen dieses Wegerisiko selbst. Sie müssen sich Urlaub nehmen, um die Zeiten zu überbrücken, Taxi fahren oder kilometerlange Fußwege in Kauf nehmen“, kritisiert Eva Koch.

Auch die Kommunikation der KVG mit den Kund*innen finden die Grünen suboptimal. Wenn in der KVG-App bei den aktuellen Meldungen als erstes die Nachricht zur Maskenpflicht auftauche und die Wiederaufnahme des Betriebes tagelang unklar bleibe, sei dies angesichts der aktuellen Situation äußerst unbefriedigend.
Die Grünen hätten es begrüßt, wenn die KVG zumindest einen Notverkehr mit einigen Buslinien auf den zentralen Straßen angeboten hätte. Auch ein Einsatz von Anrufsammeltaxen für wichtige Fahrten wäre denkbar gewesen. Von den zahlreichen Arbeitnehmer*innen, wie den Pflegekräften, die nicht im Home-Office arbeiten können, wäre solch ein Minimalangebot sicher dankbar angenommen worden. Für die KVG als wichtigem Akteur der kommunalen Verkehrswende sei die aktuelle Situation ein Armutszeugnis.

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