Van den Hövel (Grüne): Kino-Betreiber muss seine Werteorientierung hinterfragen

von fraktion

Auf große Kritik stößt die Haltung des Cine-Star-Kinos bei der Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Der Geschäftsführer des Kinos bringe sich mit seiner Aussage, dass Kinobesucher, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, erst dann einen Kinobesuch realisieren können, wenn abnehmende Zuschauerzahlen vorhanden sind, deutlich in Misskredit.

„Diese Aussage ist nicht zu akzeptieren. Ein verantwortlich handelndes Unternehmen sollte Gewinnorientierung nicht als Gegensatz zu Gleichberechtigung und Teilhabe auffassen“, so  die GRÜNE Stadtverordnete Dr. Martina van den Hövel. Zur unternehmerischen Entscheidung gehöre, neben einer Orientierung an Verkaufszahlen auch eine vertretbare Werteorientierung. Gerade weil der Film ‚Ziemlich beste Freunde’ so erfolgreich läuft, wäre es mehr als nur eine gute Geste, diesen Film für alle Kinobesucher zugänglich zu machen. Was hält den Kinobesitzer davon ab, diesen Film zusätzlich im kleineren, im Erdgeschoss liegenden Kino zu zeigen, zu dem auch RollstuhlfahrerInnen Zugang haben?

Der Behindertenbeirat hat mehrfach darauf hingewiesen, dass Kinos barrierefrei sein müssen. Der Schlussfolgerung des Behindertenbeirats, Kinos bevorzugt auszuwählen, die allen Menschen einen Zugang ermöglichen, erhält jetzt eine traurige Aktualität. „Diesem Aufruf können wir uns nur anschließen! Wir erwarten von sozial verantwortlich handelnden Unternehmen, dass die Entscheidung des Kino-Betreibers korrigiert wird. Hier geht es nicht nur um eine Frage des guten Geschmacks, sondern um den konkreten Auftrag, einen barrierefreien Zugang für alle Kinos zu schaffen“, so Martina van den Hövel.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Verstanden