Gernot Rönz
Kulturpolitischer Sprecher
„Die Entscheidung, ob sich Kassel als Kulturhauptstadt bewerben soll oder nicht, hätte die grüne Fraktion gerne gemeinsam mit den Kulturschaffenden als Teil des Beteiligungsprozesses getroffen. Den Zeitpunkt halten wir deshalb für zu früh“, so Gernot Rönz zum Vorschlag des Magistrats, aus dem Bewerbungsprozess auszusteigen. „Es ist daher wichtig und richtig, dass der Magistrat zu einer Bürgerversammlung einlädt und versichert, die Beteiligten im Rahmen des Kulturkonzeptionsprozesses mitzunehmen. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger darf nicht umsonst gewesen sein.“
Für die Grünen habe nun die Kulturkonzeption Vorrang. „Mit der Kulturkonzeption ist der Kulturdezernentin ein richtig guter Start gelungen. Schon jetzt zeichnen sich viele nützliche Vorschläge insbesondere im Bereich der freien Kulturszene ab, die es mit Kraft und Mut zu verfolgen gilt. Gelingt dies, dann kann man auch auf eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt verzichten und die Ressourcen und Anstrengungen gezielt auf die Umsetzung der Kulturkonzeption richten“, so der kulturpolitische Sprecher der grünen Rathausfraktion weiter. „Die vom Magistrat genannten Ziele weisen dabei in die richtige Richtung, können aber nur der Beginn einer Diskussion sein. Wir Grüne wollen die kulturpolitischen Ziele der Stadt Kassel gemeinsam mit den Kulturschaffenden im Rahmen der Kulturkonzeption erarbeiten.“
Aus Grüner Sicht bedürfe es besonderer Anstrengungen für die Stärkung der freien Szene. Dazu gehöre die konsequente Verbesserung der Raumsituation, eine kontinuierliche Unterstützung kleinerer Initiativen in den Stadtteilen und auch eine bessere Vernetzung der Kulturszenen. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Förderung der Kreativwirtschaft. „Insgesamt teilen wir die Auffassung des Magistrats, dass eine gut umgesetzte Kulturkonzeption wichtiger für die lokale Kultur ist als die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt“, so Rönz abschließend.