Der Entwurf, für den sich die Stadt entschieden hat, weise deutliche Vorteile gegenüber dem des Erstplatzierten auf: Es passe sich besser in das Landschaftsbild ein, auch wegen der deutlich geringeren Bauhöhe. Zudem entspräche es aufgrund der inneren Raumkonzeption eher dem Charakter des Museums als Erlebniswelt.
„Hier geht es nicht allein um die äußere Gestalt eines Baukörpers, vor allem müssen die Möglichkeiten zur Realisierung des mit der Grimm-Welt verbundenen konzeptionellen Präsentationsansatzes gegeben sein“, so Wolfgang Rudolph, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Dieter Beig von den Grünen ergänzt: „Bei der Vergabepraxis handelt es sich um ein objektives und gängiges Verfahren, das nach der Preisvergabe die Realisierungsmöglichkeiten überprüft. Wir können doch froh sein, dass wir verschiedene gelungene Architektenentwürfe zur Auswahl haben.“
Den Standort Weinberg wird von den Fraktionen der SPD und der Grünen nachdrücklich unterstützt. „Stadtentwicklungspolitisch wird die Grimm-Welt auf dem Weinberg einen Gewinn für die Stadt darstellen – dieses Kriterium ist ohnehin unabhängig von der konkreten Gestalt des Gebäudes, sondern steht in Abhängigkeit vom Standort Weinberg“, so Wolfgang Rudolph. Keiner der von Kritikern ins Spiel gebrachten Alternativstandorte erfülle diese Bedingung. Entweder seien diese Standorte baulich nicht in der Lage, die geplante Grimm-Welt aufzunehmen, oder sie stehen wegen auf längere Sicht ungeklärter Verwendungszweck-Überlegungen nicht zur Verfügung, wie im Fall des Verwaltungsgerichtshofs.
Wolfgang Rudolph: „Kein anderer Standort als der Weinberg bietet ein solch prominentes Ambiente, das der Bedeutung der Brüder Grimm und ihres Vermächtnisses gerecht wird. Zudem passt er sich hervorragend in die Kulturmeile ein, die sich vom Friedrichsplatz über die Schöne Aussicht bis zum Landesmuseum bzw. zum Museum für Sepulkralkultur erstreckt.“