Magistratsbroschüre „Langes Feld“: Grüne: Klimagutachten beantwortet viele Fragen nicht

von fraktion

Die GRÜNEN bleiben dabei: das Klimagutachten des Büros Ökoplana wirft mehr Fragen auf als es Antworten gibt und reicht keinesfalls aus, um die Unbedenklichkeit einer Bebauung des Langen Feldes nachzuweisen. Das stellt die umweltpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Helga Weber, in einer Pressemitteilung fest.

Nach Auffassung der GRÜNEN ist der Auftrag für das Klimagutachten so formuliert worden, dass die Einschränkungen für die gesamte Stadt, die sich ergeben würden, wenn das Lange Feld als Gewerbegebiet bebaut würde, sich gar nicht  hinreichend in den Ergebnissen niederschlagen konnten. Es fehle nämlich der Auftrag zur Begutachtung der Klimasituation als ganzer. So sei es nach Aussage des Gutachters gar  nicht beabsichtigt gewesen, in die Untersuchung alle Schadstoffquellen miteinzubeziehen und damit eine grundlegende Klimaanalyse vorzulegen, die verlässliche Aussagen für den gesamten Raum ermögliche. „Ein Gewerbebetrieb macht bekanntlich nicht gleich dicke Luft, viele Gewerbeansiedlungen hingegen verändern die Lebensbedingungen der Bürger   dramatisch“, so Helga Weber.

In den letzten Jahren seien, schreibt die GRÜNE Politikerin, die Belastungssituationen für die Kasseler City bereits erheblich verschärft worden, nicht zuletzt durch Neuansiedlungen in Baunatal. In diesem Kontext seien natürlich zusätzliche Emissionen aus einem Gewerbegebiet Langes Feld ganz anders zu bewerten, als wenn man die Situation isoliert betrachte.

Zum anderen sind die GRÜNEN nach wie vor davon überzeugt, dass eine einzige Messung, die noch dazu an einem windstillen Tag vorgenommen worden sei, keine verallgemeinerbare Aussage darüber zulasse, wie die Frischluftzufuhr vom Langen Feld für die Versorgung der angrenzenden Stadtteile und der Innenstadt zu anderen Zeiten funktioniere. „Dass sich bereits in Höhe der Giesewiesen keine Kaltluft aus dem Langen Feld mehr niederschlage, mag bei Inversionswetterlagen der Fall sein, aber nicht, wenn schwache Winde aus Nord-West strömen und die Luftmassen des Langen Feldes wesentlich weiter treiben“, so Helga Weber. „Insofern halten wir die zentrale Aussage des Klimagutachtens, nachteilige bioklimatische Effekte auf die Bebauung Kassel seien nicht zu befürchten, für wissenschaftlich nicht haltbar.“

Die GRÜNEN fordern den Magistrat auf, angesichts der massiven Bedenken und Einwände von den Bebauungsplänen Abstand zu nehmen, zumal sich mit der Entwicklung des Gewerbegebietes Sandershäuser Berg eine hervorragende Möglichkeit ergebe, den Platzbedarf für die nächsten Jahre abzudecken. „Hier kann ein gemeinsames Gewerbegebiet wesentlich umweltschonender entwickelt werden. Der Bedarf für die Region ist damit zu decken und den berechtigten Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger auf erträgliche Lebensverhältnisse kann Rechnung getragen werden.“

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