Grüne zum Rückzug der Wirtschaftsverbände: Mehr Engagement wäre ein besseres Signal gewesen

von fraktion

„Wir bedauern den dauerhaften Rückzug der Wirtschaftsverbände aus dem Klimaschutzrat sehr. Es fällt uns schwer, die Argumente für den Ausstieg nachzuvollziehen“, kommentiert Eva Koch, klimaschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, die neuesten Informationen bezüglich der Haltung der Verbände.

 

Aus Sicht der Kasseler Grünen ist die Kompetenz der Wirtschaft für das städtische Ziel, Kassel bis 2030 klimaneutral zu gestalten, enorm wichtig. Klimaneutralität und Nachhaltigkeit werden für Unternehmen zunehmend zum Erfolgsfaktor. Viele Firmen bearbeiten diese Themen aktiv und nutzen sie auch zum Marketing. Die Einbindung der Stadtgesellschaft, d. h. auch die Perspektiven der Wirtschaft, ist ein Garant für qualitativ gute Maßnahmenvorschläge des Klimaschutzrates.

 

„Aus meinen eigenen Erfahrungen als Gast im Klimaschutzrat schätze ich die sehr konstruktive Arbeitsweise und die kompetente Moderation durch Herrn Professor Hein. Meines Erachtens wäre es den Verbänden jederzeit möglich gewesen, eigene Positionen in die Diskussionen einzubringen. Die Qualität der Beschlüsse wird durch eine breite Beteiligung und fachlich differenzierte Debatten sowohl in den Themenwerkstätten als auch im Klimaschutzrat selbst erhöht“, so Koch.

 

Die Grünen freuen sich, dass auch nach dem Rückzug von IHK, Handwerkskammer und Bauwirtschaft weiterhin starke Unternehmen aus der Region wie Daimler, SMA und VW die Wirtschaft im Klimaschutzrat vertreten. „Für den inhaltlichen Diskurs ist es wichtig, die jeweiligen Positionen, Forderungen und praktische Umsetzungshürden zu hören. Aus meiner Sicht ist es Teil der Verantwortung von Unternehmen und Wirtschaftsvertreter*innen, ihre Positionen mit in die Diskussion einzubringen“, erklärt Koch.

 

Aus Grüner Sicht sollten die Themenwerkstätten und der Klimaschutzrat jetzt nach vorn blicken, sachlich und klug weiter zusammenarbeiten und weitere Maßnahmen zur Klimaneutralität entwickeln. Die Türen für eine Rückkehr der Wirtschaftsverbände in den Klimaschutzrat sollten trotz des Ärgers, den der Rückzug hervorgerufen habe, weiter offenstehen. Am Thema Klimaschutz werden die Unternehmen nach Einschätzung der Grünen nicht vorbeikommen. Der kontinuierliche Wandel aller Prozesse in der Region hin zu einer klimaverträglichen Vorgehensweise ist unvermeidlich, wenn wir eine lebenswerte Zukunft schaffen wollen. Die Installation einer Parallelstruktur mit gesonderten Treffen für die Wirtschaft kann sich Koch nicht vorstellen. „Wer nicht in der Lage ist, die eigene Position in einem kooperativen Gremium wie dem Klimaschutzrat deutlich zu machen, kann keine Sonderbehandlung erwarten.“

 

Trotz des Rückzugs stehen die Grünen Kommunalpolitiker*innen den Wirtschaftsverbänden weiterhin als Ansprechpartner*innen zur Verfügung. „Es ist uns wichtig, den regelmäßigen Austausch beizubehalten“, betont auch Dorothee Köpp, wirtschaftspolitische Sprecherin der Kasseler Grünen.

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