Grüne wollen bessere Luft in Kassel

von fraktion

Der Handlungsdruck für die Einrichtung einer Umweltzone im Kasseler Becken steigt nach Ansicht der Kasseler Grünen durch die Messergebnisse aus 2011. An 30 Tagen waren Überschreitungen der Werte für Feinstaub gemessen worden gegenüber 16 Tagen im Jahr 2010. Für Stickstoffdioxid wurde der zulässige Jahresmittelwert 2011 erneut überschritten. „Diese Dokumentation der hohen Luftbelastungswerte halten wir für höchst problematisch. Viele andere Städte handeln – so ist das gesamte Ruhrgebiet seit dem 1. Januar 2012 als Umweltzone ausgewiesen. Wir fordern weiterhin die große Umweltzone für das Kasseler Becken und sehen das Land Hessen in der Pflicht endlich zu handeln.“ so Eva Koch, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Kasseler Rathaus.

Inzwischen sei statistisch nachgewiesen  – z.B. in einer aktuellen Studie des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen – dass an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung mehr Menschen sterben. Feinstaub erhöhe insbesondere das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Atemwegserkrankungen. Besonders Kinder reagierten auf Feinstaub empfindlich, weil ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist.„Die Umweltzone alleine wird das Problem hoher Luftbelastungen nicht lösen. Die Tage mit Grenzwertüberschreitungen können sich nach Schätzungen des Umweltbundesamtes aber um ein Viertel reduzieren.“ so Eva Koch.

Ein weiterer Ansatzpunkt zur Verbesserung der Kasseler Luftqualität sei der Umgang mit Heizungsanlagen, die Holz als Brennstoff nutzen. „Aus Klimaschutzgründen ist das Heizen von Gebäuden mit Holz durchaus sinnvoll, da der CO2-Ausstoß durch den klimaneutralen Brennstoff verringert wird. Die Bürgerinnen und Bürger sollten aber auf die Feinstaub-Emissionen der Holzheizungen achten“ empfiehlt die Grüne Stadtverordnete.  Es sei empfehlenswert, Heizungsanlagen auszuwählen, die bereits jetzt den ab 2015 geltenden Staub-Grenzwert der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) von 20 Milligramm je Kubikmeter einhalten. Holzpelletheizungen seien aus Sicht der Luftbelastung aufgrund der gleichmäßigeren Verbrennung gegenüber Stückholzöfen zu bevorzugen. Auch die ständige Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger über die richtige Nutzung der Holzheizungen sei dringend erforderlich. Wer zu feuchtes Holz oder andere ungeeignete Materialien verbrenne,  erhöhe die Luftbelastung um ein Vielfaches.

Abschließend verweist die umweltpolitische Sprecherin auf weitere Planungen für Kassel: „Wir erhoffen uns aus dem Verkehrsentwicklungsplan und dem Klimaschutzkonzept,  die zur Zeit erarbeitet werden, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Aus unserer Sicht kann es nur mit einem Maßnahmenbündel gelingen, die Luftqualität in Kassel dauerhaft zu verbessern.“

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