„Das Gebäude ist ein wichtiges Dokument aus dem 19. Jahrhundert und ein repräsentatives Objekt im Vorderen Westen. Es verkommen zu lassen, zeugt von respektloser Ignoranz vor den historischen Zeugen der Jahrhundertwende und von beschämender Gleichgültigkeit gegenüber den Juwelen in der innerstädtischen Bebauung.“ sagt Helga Weber, kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im Kasseler Rathaus, und fordert von der Landesregierung den Erhalt der neoklassizistischen Villa an der Querallee. Und noch aus einem weiteren Grund sei die Villa für Kassel von besonderer Bedeutung: „Es ist der langjährige Wohnsitz der jüdischen Kasseler Familie Moosbacher; noch 1940 wohnten dort mehrere jüdische Familien. Zeugnisse jüdischen Lebens in Kassel vor und während der Zeit des Nationalsozialismus sind unbedingt zu erhalten!“
Die GRÜNE fordert die Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann auf, umgehend mit dem Hessischen Immobilienmanagement Gespräche zu führen mit dem Ziel, das Gebäude vor dem geplanten Verkauf zu sanieren, damit den Verfall zu verhindern und den Erinnerungswert zu erhalten.
„Eva Kühne-Hörmann ist als Wissenschaftsministerin auch für den Denkmalschutz zuständig. Es kann nicht sein, dass das Hessische Immobilienmanagement sich ohne Rücksicht auf den wertvollen historischen Gebäudebestand aus der Verantwortung stiehlt und sich um den Denkmalschutz einen feuchten Kehrricht kümmert. Die Ministerin muss ihrer Verantwortung dringend nachkommen und handeln!“