GRÜNE verlangen zertifizierte Institution für Klimagutachten Langes Feld

von fraktion

„Wenn der Stadtbaurat sein Angebot ernst gemeint hat, die Fachöffentlichkeit in die Klimauntersuchung einzubeziehen, dann wird es höchste Zeit, den Worten auch Taten folgen zu lassen“, so die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, Helga Weber, in einer Pressemitteilung.

Nach Auffassung der GRÜNEN ist es angesichts der Eile, mit der die Befürworter eines Gewebegebiets Langes Feld das zugesagte Klimagutachten auf den Weg bringen wollen, unbedingt erforderlich, dass die avisierte Gesprächsbereitschaft auch in die Tat umgesetzt wird. „Ein Gespräch setzt voraus, dass die Partner ihre Überlegungen austauschen können und bereits im Vorfeld mögliche Missverständnisse bzw. Unklarheiten über Umfang und konkrete Aufgabenstellung des zu vergebenden Klimagutachtens ausräumen können. Und dieses Gespräch muss jetzt zeitnah stattfinden, weil die Auftragsvergabe des Gutachtens bereits für den September angekündigt ist“, so Helga Weber.

Sie bekräftigt damit ihre skeptische Haltung gegenüber den Äußerungen des Vertreters des Stadtplanungsamtes, der in der letzten Sitzung des Umweltausschusses behauptet hatte, der Zusage des Stadtbaurats sei mit der Einholung einer schriftlichen Anregung aus dem Bereich Umweltmeteorologie der Uni Kassel Genüge getan worden.

„Wenn hier sauber gearbeitet werden soll, dann müssen alle Karten vorher auf den Tisch, damit klar ist, über was eigentlich geredet wird und was konkret in die zu beauftragende Untersuchung eingehen soll und was nicht.“

Genauso müsse bei der Auswahl des Gutachterbüros transparent und im Konsens gehandelt werden. Die in der gleichen Sitzung des Umweltausschusses angekündigte Vergabe des Klimagutachtens an ein Büro, das in Fachkreisen weitgehend unbekannt ist, kann nach Auffassung der GRÜNEN nur für Unfrieden sorgen. „Wenn von vornherein nicht der Verdacht ausgeräumt werden kann, dass ein Gutachten beauftragt wird, das dem Interesse der Ansiedlungsbefürworter entspricht, dann sind alle Beteuerungen, in Sachen Langes Feld werde völlig offen verfahren, nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind. Es gibt zahlreiche meteorologische Gutachterbüros in Deutschland, die von der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zertifiziert sind. Wir bestehen darauf, dass eines dieser Büros den Zuschlag erhält, so dass sichergestellt werden kann, dass die Ergebnisse qualifiziert sind.“

„Der Stadtbaurat und der Oberbürgermeister haben sowohl den Stadtverordneten wie auch den Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen Stadtteile versprochen, die Bedenken gegenüber einer möglichen Gewerbeansiedlung auf dem Langen Feld ernst zu nehmen und keine Entscheidungen zu treffen, die nicht mit den fachlichen Anforderungen an ein gesundes Klima im Kasseler Becken zu vereinbaren sind. Sie stehen im Wort und können sicher sein, dass alle ihre Entscheidungsschritte sehr genau wahrgenommen werden. Die Verfahren zum Langen Feld sind eng mit den hohen Anforderungen an die Glaubwürdigkeit von Politik und Politikern verbunden“, meint Helga Weber abschließend.

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