„Dass Bäume ein wahrer Segen sind, wird in diesen Tagen ernsthaft niemand mehr bestreiten. Ohne ihren Schatten wäre dieser Sommer nicht mehr zu genießen, ohne die Sauerstoffzufuhr die Ozonbelastung unerträglich und ohne die Frischluftströme, die am Abend in die Innenstadt fließen, gäbe es auch nachts kein Aufatmen“, so die umweltpolitische Sprecherin der RathausGRÜNEN, Helga Weber. „Es ist also höchste Zeit, endlich wieder den Kasseler Bäumen den Schutz zukommen zu lassen, den diese unbedingt brauchen, um ihre vielfältigen segensreichen Aufgaben erfüllen zu können.“
Diese Erkenntnis könne auch vor dem Umweltdezernenten nicht Halt gemacht haben, meint die GRÜNE und beklagt, dass dennoch aus dem Rathaus keine Bewegung in Richtung auf eine Erweiterung der Baumschutzsatzung erfolge. „Das ist empörend!“, so die Politikerin, „schließlich hat die Stadtverordnetenversammlung vor genau einem Jahr beschlossen, dass die Bäume im gesamten Stadtgebiet wieder unter Schutz zu stellen sind“.
„Ein Jahr lang hatte die Verwaltung nun Zeit zu prüfen, wie dieser Beschluss in Kassel im Rahmen des neuen hessischen Naturschutzgesetzes umgesetzt werden kann. Dass bislang noch nichts passiert ist, ist eine unglaubliche Brüskierung des Parlaments und demonstriert, dass auch der jetzige Umweltdezernent in die Fußstapfen seines Vorgängers getreten ist: Umweltbelange werden offensichtlich als störend und vernachlässigbar gesehen.“
Derweil seien zahlreiche großkronige Exemplare, die jetzt als Schattenspender hochwillkommen wären, abgesägt worden, Stadtteilcharakterstika hätten sich verändert, weil kein Schutz für die Bäume mehr bestehe. Diese Verluste seien für lange Zeit nicht wieder auszugleichen. „Wir fordern den Stadtbaurat zum wiederholten Male auf, den politischen Beschluss aus dem Jahre 2005 endlich umzusetzen und den Kasseler Bürgern ihre wertvollen Bäume zu sichern. Jeder Sommertag zeigt die Unverzichtbarkeit des grünen Bestandes in der Stadt.“