„Wir sind offen für die Idee des Oberbürgermeisters, dass sich Kassel als Kulturhauptstadt für das Jahr 2025 bewerben soll“, so Helga Weber, die kulturpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion. „Wir wissen, welchen Innovationsschub die Bewerbung für das Jahr 2010 ausgelöst hat. Die Kasseler Kulturszene ist größer, vielfältiger und vor allem selbstbewusster geworden und hat mit ihrer Aufbruchsstimmung weite Bereiche des Kasseler Lebens befruchtet. Inzwischen wird Kassel immer mehr als Stadt mit besonderem und einzigartigem kulturellem Flair wahrgenommen.“ Letztlich müsse diese Idee nun aber erstmal in der Stadtgesellschaft diskutiert werden und sich zeigen, ob genügend Fürsprecher vorhanden sind, um diese Herkulesaufgabe gemeinsam stemmen zu können.
Das neue Selbstbewusstsein sei sowohl Dank der „großen“ kulturellen Einrichtungen wie dem 3-Sparten-Theater, der documenta oder auch der Auszeichnung des Bergparks zum Weltkulturerbe als auch Dank der lebendigen freien Kulturszene durchaus gerechtfertigt.
„Und diese „freie Szene“ hat sich in den letzten Jahren erheblich nach der Decke strecken müssen, um überhaupt überleben zu können. Die Mittel, die im Kulturbereich für die sogenannten freiwilligen Leistungen aufgebracht werden konnten, waren und sind äußerst beschränkt und oft zu gering, um die für interessante Projekte benötigten Zuschüsse aufzubringen“, so Weber.
„Von daher ist die Initiative des Oberbürgermeisters bemerkenswert. Sie wird damit verbunden sein, wieder einen besonderen Schwerpunkt der Stadtentwicklungspolitik auf die Förderung und Unterstützung der Kunst- und Kulturschaffenden und ihrer Räume zu legen. Denn das Prädikat „Kulturhauptstadt“ wird nicht für bereits seit langem bestehende kulturelle Einrichtungen vergeben, sondern für die kreative und aktive künstlerische Auseinandersetzung in einer Stadt mit ihrer Lebenswirklichkeit.“