Für den behindertenpolitischen Sprecher der Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ottmar Miles-Paul, zeigt die Auszeichnung der Offenen Schule Waldau mit dem Ippen-Preis, dass die schulische Integration behinderter Kinder ankommt und ein Modell der Zukunft ist. Es sei höchste Zeit, dass dieser Ansatz in Kassel flächendeckend greifen müsse und es keine behindertenfreien Schulen mehr geben dürfe.
„Was sich jetzt mit zwei großen Auszeichnungen innerhalb kürzester Zeit für die Offene Schule Waldau auszahlt, ist das Ergebnis jahrelanger konsequenter Integrationsarbeit. Wenn sich eine Schule für verschiedene Bevölkerungsgruppen und damit auch für behinderte Kinder wirklich öffnet, hat dies eine Vielzahl anderer Vorteile, die jetzt durch die Auszeichnung deutlich geworden sind. Deshalb muss die Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in die Schulen von der Ausnahme zur Regel werden“, fordert Ottmar Miles-Paul. Der Grundsatz der Leiterin der Offenen Schule Waldau, Barbara Buchfeld, dass man über Integration nicht zu sprechen brauche, dass man diese leben müsse, muss nach Ansicht der Grünen in allen Kasseler Schulen zum Standard werden. „Behinderte Kinder und ihre Eltern müssen die gleichen Rechte und die nötige Unterstützung für eine Integration von Anfang an zu akzeptablen Bedingungen bekommen. Dies hat nicht zuletzt die erst kürzlich am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete UN-Konvention für den Schutz der Rechte behinderter Menschen deutlich gemacht. Dieser Geist muss auch verstärkt in Kassel zum Wirken kommen, denn eine Quote von lediglich ca. zehn Prozent Integrationskindern in unseren Schulen ist schlichtweg eine Schande“, so Miles-Paul.
Nach dem renommierten Schulpreis 2006 für die Offene Schule Waldau führe die erneute Auszeichnung durch die Ippen-Stiftung den besten Beweis dafür, dass sich Integration auszahlt und dass diese zunehmend auch ankommt.