Angesichts des neuerlichen Wahlkampfgetrommels aus den Reihe von CDU und FDP zu einer Nord-Süd-Verbindung durch Kassel fragt der verkehrspolitische Sprecher der Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ottmar Miles-Paul, wie sich CDU und FDP die Finanzierung eines solchen 100-Millionen-Projektes vorstellen und an welcher Stelle sie dies zukünftig wegnehmen möchten. Das Projekt sei erst einmal vom Tisch und es mache wenig Sinn, jetzt im Wahlkampf sinnlose Aktivität für ein Projekt vorzutäuschen, dass erst einmal vom Tisch ist.
„Manchmal ist es schwer, die verworrenen Wege der Politik zu verstehen. Nachdem selbst Stadtbaurat Norbert Witte (CDU) immer wieder erklärt hatte, dass die Realisierung der Nord-Süd-Verbindung zu teuer ist und deren Realisierung derzeit außer Frage steht, trommeln CDU und FDP wieder auf dem Thema herum. Wir Grünen halten nichts davon, über 100 Millionen in Beton zu investieren, die wir erstens nicht haben und die zweitens enorme Negativauswirkungen auf das Naherholungsgebiet Park Schönfeld hätte“, erklärte Ottmar Miles-Paul. Daher mache es jetzt auch überhaupt keinen Sinn auf der Hessischen Landesbahn herumzutrommeln, dass diese nicht ihre Werkshalle auf ihrem Grundstück an der geplanten Strecke baut. Denn es könnte durchaus auch noch passieren, dass die Arbeitsplätze hierfür in eine andere Stadt verlagert würden und wir ohne alles dastehen.
„Statt alte Wahlkampfzöpfe auszugraben sollten sich CDU und FDP viel lieber Gedanken darüber machen, wie wir den Öffentlichen Personennahverkehr in Kassel weiter stärken können und wie kleinräumige und realistische Entlastungen in den betroffenen Stadtteilen geschaffen werden können. Der Bau immer weiterer Straßen führt letztendlich dazu, dass auch immer mehr Autos auf die Straßen kommen. Diesen Kreislauf müssen wir durchbrechen und wirkliche Entlastungen für die AnwohnerInnen von großen Straßen schaffen“, fordert Miles-Paul.