„Nachdem die Hessische Landesregierung auch in diesem Schuljahr Mittel für Schulsozialarbeit verweigert und im Bildungsbereich sogar Kürzungen vornimmt, starten wir auf kommunaler Ebene eine neue Initiative Schulsozialarbeit bereit zu stellen“, so die schulpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Martina van den Hövel.
Der Vorschlag des Kultusministeriums, die Schulsozialarbeit aus den Mitteln der 105-prozentigen Lehrerversorgung zu finanzieren, greife viel zu kurz, bemängelt van den Hövel. „Diese Zuweisung gibt es tatsächlich nur in der Phantasie der Ministerin, nicht in der Realität.“ Alle notwendigen Verbesserungen an den Schulen aus der 105-Prozent-Zuweisung finanzieren zu sollen, könne nicht klappen, dafür sei der Handlungsbedarf an den Schulen viel zu groß. Damit die Schulsozialarbeit nicht erneut den Bach runter geht, fordern die GRÜNEN, Mittel für die Schulsozialarbeit aus den Bildungs- und Teilhabepaket zu finanzieren. „Es ist möglich, 2,8 % der Kosten für Unterkunft und für Schulsozialarbeit zu nutzen. Wir lassen diese Möglichkeit für Kassel prüfen und sehen darin eine hervorragende Möglichkeit, weitere kommunale Bildungsverantwortung zu übernehmen“.
Damit können Leistungen möglichst unbürokratisch und schnell hilfebedürftigen SchülerInnen, der gesamten Schulgemeinde und den Schulkollegien zugute kommen. Dem im Bildungs- und Teilhabepaket formulierten „Hinwirkungsgebot“, das darauf abzielt, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu geeigneten vorhandenen Angeboten gesellschaftlicher Teilhabe erhalten, wird damit bestens entsprochen. Familien würden nicht durch schwierige Antragsverfahren abgeschreckt werden.
Die Grünen schlagen vor, dass die Verteilung der hierdurch zu finanzierenden Stellen mit Beteiligung der Kasseler Schulen vorgenommen werden sollen. „Eine Schwerpunktsetzung auf ganztägig arbeitende Schule ist dabei sinnvoll“, so Dr. van den Hövel. „Alle Schulformen, auch die beruflichen Schulen, sollten davon partizipieren.“