Angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem Gasmarkt schreibt die umweltpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Helga Weber:
„Seit Oktober des letzten Jahres jagt eine Krise die nächste. Jetzt ist die Gasversorgung unter Druck geraten und damit zum wiederholten Male die Sicherheit der Energieversorgung auf der Basis der bisherigen Energieträger in Frage gestellt.
Eines ist allen Krisen der letzten Zeit gemeinsam: sie haben damit zu tun, dass der überstürzten wirtschaftlichen Globalisierung nicht die angemessenen politischen Rahmenbedingungen zur Seite gestellt worden sind und dass die nationalen und regionalen Wertschöpfungsketten sträflich vernachlässigt worden sind. Es ist dringend Zeit, dies zu ändern.
Zum Einen bedarf es eines verlässlichen internationalen Regelwerks. Dafür sind für Deutschland die Bundesregierung und die europäische Union zuständig.
Zum Anderen brauchen wir eine weitgehende Abkopplung unserer Energieversorgung von den internationalen Märkten. Das ist möglich, wenn verstärkt auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gesetzt wird.
Die Region Kassel könnte sich innerhalb der nächsten 10 Jahre mit der notwendigen Energie nahezu selbst versorgen, wenn der Bedarf durch Effizienzmaßnahmen deutlich zurückgefahren wird und die Produktion von Energie aus Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie drastisch gesteigert wird. Diesen Schritt kann die Region alleine gehen, dazu braucht es keine weitergehenden Abstimmungen mit Berlin und Brüssel.
Diesen Schritt sollte die Region auch schnellstens gehen, denn nur so kann sie ihre Chancen, die sie gerade auf diesem Gebiet besitzt, nutzen. Die Region Kassel sollte sich sofort in die Gruppe derer einreihen, die sich die 100%-Energieautarkie zum Ziel gesetzt haben. Dazu gehören umfangreiche Informations- und Werbemaßnahmen zur Wärmedämmung von Gebäuden, zum Stromsparen und zur Erzeugung von regenerativem Strom und Solarwärme.