Grüne: Marktorientierte Direktvergabe steht für Arbeitsplatzsicherung in der nordhessischen Region

von fraktion

Der verkehrspolitische Sprecher der Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ottmar Miles-Paul, tritt dafür ein, dass der Reformprozess, der bei der Kasseler Verkehrsgesellschaft in den letzten Monaten stattgefunden hat und der vor allem von den Beschäftigten viele Opfer gefordert hat, in der Diskussion um verlorene Ausschreibungen für Buslinien nicht verkannt wird. Die enormen Herausforderungen der anstehenden Ausschreibungen seien vor allem auch auf die äußerst rigide Politik der Hessischen Landesregierung im Hinblick auf einen weitestgehenden Wettbewerb im Öffentlichen Personennahverkehr zurückzuführen, die überdacht werden müsse.

«Während die anstehenden Ausschreibungen von Buslinien wirklich eine riesige Herausforderung für die KVG und eine massive Bedrohung von Arbeitsplätzen darstellen, darf nicht verkannt werden, dass die KVG in letzter Zeit enorme Anstrengungen unternommen hat, um sich diesen Herausforderungen offensiv zu stellen. Dabei haben vor allem die ArbeitnehmerInnen empfindliche Einschnitte hingenommen, die in anderen Branchen undenkbar wären, um sich zusammen mit dem Vorstand des Unternehmens den Herausforderungen des Wettbewerbs zu stellen. Der Wettbewerb hat aber auch seine Grenzen und das sollte auch langsam die Hessische Landesregierung erkennen, deren Politik für einen ungehemmten und möglichst schnellen Wettbewerb im Öffentlichen Personennahverkehr so manche Blüte treibt, die nicht im Sinne der BürgerInnen und unseres Landes sein können», erklärte Ottmar Miles-Paul. Mit massiven organisatorischen Umstrukturierungen und Kostensenkungsmaßnahmen habe die KVG seit geraumer Zeit vorausschauend auf den kommenden Wettbewerb viel an Boden in der Preisstruktur zu privaten Anbietern gut gemacht, daran müsse auch konsequent weitergearbeitet werden. Der Wettbewerb habe aber auch seine Grenzen, denn die Tätigkeit des Busfahrers berge zum Beispiel viele Verantwortlichkeiten in sich, die auch entsprechend entlohnt werden müssten, um die nötige Qualität und Sicherheit für die KundInnen zu bekommen.

«Die KVG stellt sich den Herausforderungen des Wettbewerbs. Die sich jetzt abzeichnende Praxis der Zerschlagung bestehender Arbeitsplätze und Strukturen mit den noch nicht abzusehenden Auswirkungen auf die Qualität zukünftiger Verkehrsleistungen ruft förmlich nach Kompromisslösungen auf dem Weg zu einem offenen Wettbewerb. Die Zulassung der marktorientierten Direktvergabe könnte hierfür einen guten Übergang mit Augenmaß bieten», so Miles-Paul.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Verstanden