GRÜNE: Machbar nicht gleich sinnvoll

von fraktion

Die Frage nach der Machbarkeit sei die eine, die Frage, ob die Ausweisung des Gewerbegebietes auch notwendig und sinnvoll sei, ist die andere, erklärt der für Stadtentwicklung und Wirtschaft zuständige GRÜNE Stadtverordnete, Dieter Beig. Die entscheidende Frage sei, ob wir im Raum Kassel genügend Gewerbeflächen haben, um der Nachfrage auch für die Zukunft gerecht zu werden. Dies werde von dem dafür zuständigen Gremium, dem Zweckverband Raum Kassel eindeutig mit Ja beantwortet. So stehe im Entwurf des Siedlungsrahmenplanes 2015 eindeutig, dass „Gewerbeflächen im ausreichenden Umfange vorhanden“ seien.

So seien im Flächennutzungsplan 150 ha ausgewiesen und weitere 75 ha könne man kurz und mittelfristig sichern. In den letzten 10 Jahren seien durchschnittlich 3 ha pro Jahr verkauft worden. „Selbst wenn wir, wie die Gutachter 5 ha pro Jahr benötigen reicht das für die nächsten 20 Jahre.“ „Was soll eigentlich mit den Gewerbebrachen im Umfange von 100 ha geschehen, fragt Dieter Beig?“. Natürlich wissen die GRÜNEN, dass die Aufbereitung von Brachen wesentlich teurer sei, als neue Gebiete auf der Grünen Wiese zu erschließen. Dieter Beig: „Dafür haben wir vorgeschlagen, dass die Gemeinden des Raumes Kassel eine gemeinsame Flächenbevorratung und Vermarktung machen und so mit einem gemeinsamen Flächenpool nach außen auftreten können.“

Was aber vordringlich geklärt werden müsse, seien die ökologischen Folgen, die eine Versiegelung von 70 ha auf dem Langen Feld für die Stadt zur Folge hätten. Neben Stuttgart sei Kassel eine der ganz wenigen Städte in Deutschland, die auf Grund ihrer Kessellage auf die Zufuhr von kalter Luft für den Stadtraum angewiesen seien. Das Gutachten sage dazu eindeutig, dass diese Versiegelung nicht zu kompensieren sei. Über die genauen Folgen müsste als nächster Schritt ein klimatologisches Gutachten erstellt werden, erklärte ein Vertreter des Planungsamtes der Stadt Kassel auf der Veranstaltung in Niederzwehren (siehe HNA vom 8. Juni).

Mit der Ausweisung des Langen Felde erweise man sich einen Bärendienst. Beig: „Man schafft sich selbst und den Umlandgemeinden Konkurrenz, die so nicht notwendig ist.“

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