GRÜNE: KASSEL BRAUCHT EIN POETIKUM

von fraktion

Der „Tag für die Literatur“, der am 31. Mai hessenweit begangen wird, ist für die grüne Fraktion Anlass, daran zu erinnern, dass Kassel immer noch auf ein  Haus für die Literatur und Poesie wartet. „Der Kunsttempel gegenüber der Stadthalle ist ein schöner Platz für kleine, feine Ausstellungen, aber kein Ort, an dem das Potenzial für poetische Kunst, das hier vorhanden ist, einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden kann“, schreibt Helga Weber, die kulturpolitische Sprecherin der grünen Fraktion.

Zu einer Kulturstadt, die mit Recht auf die bedeutenden Leistungen der Kunst- und Kulturszene in Kassel stolz ist, gehöre neben den vielfältigen Einrichtungen für Theater, Musik, bildende Kunst und Tanz auch ein Ort, an dem literarische und poetische Sprachkunst in besonderer Weise gepflegt und vermittelt werde. „Kassel hat ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal zu bieten, das Jahr für Jahr den Blick auf die Stadt lenkt: den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Zusammen mit dem regelmäßig stattfindenden Literaturfestival „Kasseler Komik-Kolloquium“ ist Kassel damit das deutschsprachige Zentrum für Komische Literatur und der ideale Ort, um auch die kulturwissenschaftliche Humorforschung voranzubringen. Gemeinsam mit der Caricatura könnte Kassel sich als einzigartige Hochburg der komischen Kunst, Literatur und Wissenschaft profilieren.“

Darüber hinaus hätten Literatur und Poesie in Kassel noch weitere Besonderheiten zu bieten, die Aufmerksamkeit verdient hätten: Im Kunsttempel werde in regelmäßigem Turnus avancierte Sprachkunst aus aller Welt vorgestellt, die sich quer zu den angestammten Kunstgattungen ausgebildet hat. Der Kunsttempel biete allerdings für größere Präsentationen keinen Raum. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit namhaften Einrichtungen im In- und Ausland würde solche größeren Events – Ausstellungen, Bühnenkunst, Symposien – möglich machen, wenn denn die sachlichen Voraussetzungen vorhanden wären.

„Und schließlich hätte auch das ebenfalls im Kunsttempel ansässige Literaturbüro Nordhessen eine weitere Entwicklungsmöglichkeit verdient: Seit Jahren befasst es sich mit der Bedeutung des literarischen Erbes Nordhessens und bietet neben zahlreichen Veranstaltungen (Literaturspaziergänge) eine Forschungsarbeit zu dem Universalliteraten Hans Jürgen von der Wense sowie neuerdings, ebenfalls mit sehr viel Zuspruch, das „Festival Grafisches Erzählen“, so Helga Weber.

Die Grünen wollen einen entsprechenden Prüfauftrag auf den Weg bringen.

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