Grüne: Karlshospital und Stadtentwicklung gehören zusammen

von fraktion

Die Sanierung des Karlshospitals darf nach Überzeugung der grünen Rathausfraktion nicht isoliert diskutiert werden. „Das Karlshospital ist kein Solitär, seine Sanierung und Nutzung ist in die Stadtentwicklung zwischen Unterneustadt und das Viertel um den Pferdemarkt einzubinden“, erklärt die grüne Fraktionsvorsitzende Karin Müller. „Davon werden nicht nur beide Stadtteile profitieren, auch der schwierige Standort des Karlshospitals wird aufgewertet.“

Die grüne Rathausfraktion fordert, die Planungen für eine Fußgängerbrücke zwischen Unterneustädter Mühle und Karlshospital sowie für eine Querung der Weserstraße voranzutreiben. „Damit entsteht eine neue fußläufige Verbindung zwischen der Unterneustadt über das Karlshospital zu den historischen Resten des Zeughauses bis hin zur Universität.“, erläutert der stadtentwicklungspolitische Sprecher Dieter Beig. „Wir sind sicher, dass damit ein Qualitätssprung in der Stadtentwicklung erreicht werden kann.“ Diese Einbindung verbessere gleichzeitig die gerade für Wohnzwecke schwierige Einzellage des Karlshospitals hinter dem neuen Finanzzentrum.

„Das Karlshospital hat alle Chancen, zu einem Schmuckstück an dieser neuen Stadtachse zu werden.“, ist der kulturpolitische Sprecher Dr. Klaus Ostermann überzeugt. Dazu gehöre nach Meinung der Grünen ein sensiblerer Umgang mit dem historischen Erbe bei dem jetzt anstehenden Wiederaufbau.  „Der vorgesehenen Planung mit einem modernen Aufsatz auf den bestehenden Gebäudemauern stehen wir sehr kritisch gegenüber.“, so Dr. Klaus Ostermann weiter. Natürlich müsse beim Wiederaufbau den heutigen Anforderungen an eine Wohnraumnutzung Rechnung getragen werden. Nach Überzeugung der Grünen sei dies aber auch bei einer historisierenden Gestalt des Dachgeschosses möglich. „Eine am historischen Vorbild orientierte Dachform ist sicherlich denkmalsgerechter und führt zu einer Begeisterung und Identifikation der Kasseler Bürger mit ihrem neuen Stadtplatz“

Mit Anträgen zur Einbindung des Karlshospitals in eine neue Stadtachse sowie zur Form des Wiederaufbaus werden die Grünen eine Debatte in der Stadtverordnetenversammlung herbeiführen. „Wir sind dem Bauwerk und seinem historischen Standort diese Diskussion schuldig“, so Karin Müller abschließend. „Zuviel historische Substanz ist in Kassel bereits vernichtet.“

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