„Die grüne Fraktion steht zu ihrer Verantwortung, den Klinikverbund in städtischer Trägerschaft halten zu wollen“, bekräftigt Dieter Beig, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kassler Rathaus. Dies könne aber nur beibehalten werden, wenn die Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) auch weiterhin schwarze Zahlen schreibe. „Dass dies bislang gelungen ist, haben wir vor allem dem Einsatz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch der Unternehmensführung von Dr. Sontheimer zu verdanken.“
Kommunal betriebene Krankenhäuser befänden sich bundesweit in einem schwierigen Fahrwasser. „Wir sind zwar in der guten Ausgangslage, dass Nordhessen bislang eine Ausnahme bildet, damit das aber in Zukunft so bleibt, sind weitere Anstrengungen notwendig. Es wird sich insbesondere die Frage stellen, wie wir mit den verlustbringenden Holdingteilen umgehen und ob die Mitarbeiter des Klinikums, die bislang die Verluste mit ihren Gewinnen ausgleichen mussten, dies weiterhin mittragen werden“, so Beig. Außerdem müsse klar sein, dass man es sich nur bei außerordentlich guten Erträgen leisten könne, eine Geburt in Wolfhagen mit über tausend Euro zu subventionieren.
Beig: „Jetzt gilt es strategische Entscheidungen zu treffen, wie eine Versorgung in der Region aussehe, wie viele Krankenhäuser in welcher Region welche Aufgaben zu übernehmen haben.“ Dass das Klinikum in Kassel als Haus der Maximalversorgung weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen müsse sei unstrittig. Beig fordert die anderen politischen Fraktionen auf, sich konstruktiv an dieser Diskussion zu beteiligen.
Insbesondere die Arbeitnehmervertreter müssten sich der Frage stellen, wie sie zu den verlustbringenden Holdingteilen stehen und wie ihrer Meinung nach die strategische Ausrichtung der GNH aussehen soll.
Es brauche jetzt gute inhaltliche Gründe, damit der gesundheitliche Kommunalverbund auch weiterhin erhalten bleiben könne.