GRÜNE fordern: Langes Feld muss frei bleiben!

von fraktion

Vehement wenden sich die GRÜNEN gegen das Vorhaben der Fraktionen von SPD und CDU, das Lange Feld als Gewerbestandort auszuweisen. „Diese letzte große Freifläche ist unverzichtbar für die Stadt!“ so Helga Weber.

Die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion verweist auf die große Bedeutung, die dieses Kaltluftentstehungsgebiet für das Klima in der Stadt habe. Die austauscharme Kessellage des Kasseler Beckens mit vielen Inversionswetterlagen und häufigem Nebel bedingten eine problematische Durchlüftung großer Teile der Stadt. Deshalb seien die Frischluftschneisen für die Innenstadt so wichtig. Auf ihnen würden Kaltluftströme in die Innenstadt geleitet. Das Lange Feld sei das einzige innerstädtische Kaltluftentstehungsgebiet, neben dem Habichtswald sorge es für Abkühlung in der Innenstadt. „Das Lange Feld ist ein Garant dafür, dass Kassel seine Luft zum Atmen behält.“

Auch die nach wie vor ungelöste Feinstaubproblematik verbiete ein Nachdenken über alternative Nutzungen, so Helga Weber weiter. „Bevor nicht klar ist, wie die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger auf gesunde Atemluft eingelöst werden kann, ist an eine Ausweisung weiterer Gewerbeflächen, die Luftschneisen beeinträchtigen, überhaupt nicht zu denken.“

Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei die geplante Ausweisung des Langen Feldes als Gewerbestandort alles andere als sinnvoll, so Dieter Beig, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion. In der Region gebe es ausreichend Gewerbeflächen, auch in Kassel seien zahlreiche Angebote vorhanden. Insbesondere sei eine kleinflächige Entwicklung des Langen Feldes blanker Unsinn. Dafür stünden  Konversionsflächen für eine Umnutzung zur Verfügung.

Die GRÜNE Fraktion habe einen vernünftigen Vorschlag gemacht, nämlich mit den Umlandgemeinden zusammen einen Gewerbeflächenpool aufzubauen. „Dieser innovative Vorschlag ist uns mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt worden“, so Dieter Beig.  „Hier wären in der regionalen Zusammenarbeit wirklich Taten gefordert und nicht nur Sonntagsreden und gleich kneifen die großen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung. Statt einmal wirklich über den Kasseler Tellerrand zu blicken, geht man mit der Froschperspektive auf Tauchstation.“ Dabei helfe in der Situation der zunehmenden Konkurrenz um Investoren nur eine vernünftige Zusammenarbeit aller Verantwortlichen. „Sonst haben wir es mit einem Kannibalismuswettbewerb zu tun, bei dem letztlich alle Gemeinden in der Region verlieren, weil sie gegeneinander ausgespielt werden.“

Nicht zuletzt sei die Stadt, so meinen die beiden GRÜNEN, auch im Wort bei ihren Bürgerinnen und Bürgern, was Vertrauen in Planungszusagen angehe. „Im Langen Feld sind Ausgleichsflächen für viele Baumaßnahmen in der Stadt ausgewiesen worden. Es kann und darf nicht sein, dass diese Verträge jetzt plötzlich null und nichtig gemacht werden können und das Wort der Stadt sich in Schall und Rauch, beziehungsweise in Versiegelungsmaßnahmen und Betonbauten auflöst.“

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