Grüne: Fahrpreiserhöhungen schlechtes Signal

von fraktion

Für den verkehrspolitischen Sprecher der Kasseler Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ottmar Miles-Paul, wird angesichts der nun anstehenden Fahrpreiserhöhung des NVV und der Reduzierung der Straßenbahnverbindungen nach Baunatal deutlich, welch unsinniges Signal die große Koalition aus SPD und CDU auf Bundesebene mit der Kürzung der Regionalisierungsmittel ausgesendet hat. Während der Klimaschutz mit der linken Hand gepredigt werde, würde mit der rechten eine umweltfreundliche Mobilität durch Mittelstreichungen im öffentlichen Personennahverkehr konterkariert.

„Was für die Bevölkerung bisher eher theoretischer Natur war, wird mit dem Fahrplanwechsel des Nordhessischen Verkehrsverbundes ab dem 10. Dezember leider sehr praktisch erlebbar werden. Preiserhöhungen von durchschnittlich fast sechs Prozent und die Reduzierung von Straßenbahnfahrten zwischen Kassel und Baunatal sind das Ergebnis der Kürzungspolitik der Bundesregierung“, kritisiert Ottmar Miles-Paul die anstehenden Veränderungen. In einer Zeit, in der die Gefahren und auch der wirtschaftliche Schaden des Klimawechsels auch für den Letzten offensichtlich wird, verschrecke die Bundesregierung durch von ihr verursachte Qualitätsverschlechterungen und Preiserhöhungen gerade diejenigen, die verantwortungsbewusst mit der Umwelt umgehen und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. „Diese massive Preiserhöhung von durchschnittlich 5,8 Prozent im NVV-Gebiet dürften auch diejenigen zu spüren bekommen, die auf die Autonutzung dringend angewiesen sind, denn die Staus könnten dadurch noch länger werden“, kritisiert Miles-Paul die Entwicklung im öffentlichen Nahverkehr. Der NVV und die KVG seien dabei nur am Ende der Kette, die von den Vorgaben der geringeren Zuschüsse des Bundes geprägt werde.

„Wir Grünen treten dafür ein, dass die Rhetorik für Maßnahmen gegen den Klimawandel endlich auch wieder Einzug in die praktische Politik findet. Dabei appellieren wir vor allem an die Menschen, sich ihrer persönlichen Verhaltensweisen in Sachen Energieverbrauch bewusster zu werden und sich von der gegenwärtigen Politik nicht von der Nutzung umweltfreundlicher Fortbewegungsmöglichkeiten abschrecken zu lassen“, so Miles-Paul. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr brauche dringend wieder eine starke Lobby, denn dies komme auch denen zu Gute, die im Stau stehen, da sonst noch wesentlich mehr Autos auf den Straßen unterwegs wären.

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