Grüne: Eine Auseinandersetzung über Schulformen wird kommen!

von fraktion

Für große Verärgerung bei den Grünen sorgen die jüngsten Äußerungen der Kasseler CDU zur Bildungspolitik. „Es ist doch purer Populismus, wenn Herr Braband davor warne, den Landtagswahlkampf zum Schulkampf zu machen und zeitgleich Herr Dr. von Rüden Besitzstandswahrung für Hauptschulen fordert“, empört sich Anja Lipschik, bildungspolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion. Eine Auseinandersetzung über das bisherige dreigliedrige Schulsystem müsse dringend geführt werden. „Es ist noch keinen Monat her, dass der UN-Menschenrechtsinspektor, Vernor Muňoz, das deutsche Schulsystem mit scharfen Worten kritisiert hat. Doch scheinbar will die CDU diese Ergebnisse nicht wahrnehmen!“

In dem UN-Bericht wurde die deutsche Politik aufgefordert, die Aufteilung in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien zu überdenken, um Ungleichheiten zu beseitigen. Gerade das dreigliedrigen Schulsystems benachteilige Kinder aus Familien die sozial schlechter gestellt sind und solchen mit Migrationshintergrund, daneben werden Kinder mit speziellem Förderbedarf diskriminiert. „Schon aus Gründen der Chancengleichheit muss der Fortbestand von Hauptschulen in Frage gestellt werden“, so Lipschik.  Besonders verwunderlich sei die Haltung der Besitzstandswahrung der CDU jedoch im internationalen Vergleich. „Die Beobachtungen von Herrn Muňoz sind doch nur eine Bestätigung der PISA-Ergebnisse. Leider hängt der Bildungserfolg in Deutschland immer noch deutlich von der sozialen Herkunft ab.“

 

Nach Ansicht der Grünen ist es nicht verwunderlich, dass die CDU einen Schulkampf zur Landtagswahl befürchtet. „Alle internationalen Vergleiche und Untersuchungen zeigen, dass wir eine höhere Abiturientenquote brauchen, eine bessere Durchlässigkeit zwischen den Schulformen, weniger Auslese und Reformen in der Lehrerausbildung“, so Lipschik, die neben PISA auch auf den jüngsten UNICEF-Bericht verweist. Dieser sage deutlich, dass die besten Bildungschancen für Kinder in Sachsen bestünden, wo Haupt- und RealschülerInnen zusammenlernen. „Wir brauchen grundlegende Veränderungen, leider ist die Bereitschaft hierzu in der CDU nicht sonderlich ausgeprägt!“

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