„So kann es nicht mehr weiter gehen. Kassel braucht dringend sein documenta Institut!“, bilanziert die kulturpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, Helga Weber, die derzeit katastrophalen Arbeitsbedingungen im documenta-Archiv. „Die documenta braucht endlich einen dauerhaften Standort, um das Archiv der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst in angemessenem Rahmen zugänglich zu machen.
„Die documenta produziert seit 60 Jahren viele verschiedenartige und besondere Materialien, die die Geschichte und Entwicklung dieser Ausstellung lebendig und verstehbar machen“ sagt Helga Weber. Unbedingt müsse dieser einmalige Schatz angemessen archiviert und vor allem der Öffentlichkeit in einer wertschätzenden Weise zugänglich gemacht werden. „Das Archiv hat weitreichende Aufgaben. Nicht nur die Sammlung der Materialien rund um die Ausstellungen selbst ist außergewöhnlich bedeutend, sondern das Archiv ist zugleich ein Fundus zum Verstehen von Kunstproduktions- und
-vermittlungsprozessen und zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst. Um diesen Schatz müssen wir uns gemeinsam mit Bund und Land kümmern.“
Die grüne Kulturpolitikerin begrüßt, dass es erste positive Signale aus Wiesbaden gibt, fordert aber alle Beteiligten weiterhin auf, die konzeptionelle Erweiterung des Archivs möglichst zügig umzusetzen. „Der schwarz-grüne Koalitionsvertrag hat neuen Rückenwind für das documenta Institut gebracht. Kassel muss mit dieser Einrichtung zum Zentrum der Geschichte moderner Kunst und ihrer gesellschaftlichen Wahrnehmung werden. Diese anspruchsvolle Vision muss jetzt in die Realität umgesetzt werden. Der Kulturdezernent und der hessische Wissenschafts- und Kulturminister sind gefordert, ihre Pläne zur Umsetzung dieses Koalitionsversprechens offen zu legen. Wir wollen, dass endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden!“