Die neuen Windräder im Söhrewald und am Sandershäuser Berg sind für die Kasseler Grünen der deutlich sichtbare Beweis, dass die Versorgung der nordhessischen Region dezentral mit erneuerbaren Energien machbar ist. Grüne aus Partei und Fraktion hatten sich vor Ort auf der Baustelle der Städtischen Werke über den Fortschritt der Arbeiten informiert.
„Eine Studie des Instituts Fraunhofer IWES zeigt, wie eine weitgehende Stromversorgung Nordhessens aus regional erzeugter erneuerbarer Energie möglich ist. Die Windkraftanlagen in Söhrewald und Niestetal verdeutlichen jetzt die Umsetzung.“ Durch das Engagement der Städtischen Werke Kassel für erneuerbare Energien verbleibe Kapital in der Region, das bisher für fossile Energieträger abgeflossen sei. So werde die Kaufkraft in Nordhessen gestärkt, argumentiert die energiepolitische Sprecherin der Kasseler Rathausfraktion, Eva Koch.
Besonders erfreulich finden die Grünen die hohe Akzeptanz der Anlagen bei den Bürgerinnen und Bürgern. „Durch die geplante umfangreiche Beteiligung von Bürgerenergiegenossenschaften kann die lokale Bevölkerung direkt von den Projekten profitieren.“ so Eva Koch. Mit einem entsprechenden Beschluss hatte hat die Kasseler Stadtverordnetenversammlung 2012 auf rot-grüne Initiative die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft Kassel auf den Weg gebracht.
Die geplante drastische Absenkung der Einspeisevergütung, die Umweltminister Sigmar Gabriel angekündigt hat, sehen die Grünen als große Bedrohung für die weitere erfolgreiche energiepolitische Entwicklung der Region. „Gabriels Pläne wären das Aus für die nordhessische Energiewende. Damit verbunden wäre der Verlust der Wertschöpfung, der Dezentralität und der Bürgerbeteiligung“, mahnt Koch. „Die Stromversorgung der Region mit 100% Erneuerbaren Energien wäre in den nächsten 10 Jahren möglich gewesen. So aber jedenfalls nicht.“ Die Grünen setzen deshalb darauf, dass sich auch die nordhessischen Abgeordneten bei Gabriel nachdrücklich für eine Änderung der Vorschläge einsetzen.