„Die Kakophonie aus Wiesbaden könnte nicht größer sein“, so kommentiert die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, Helga Weber, die neuesten Nachrichten in Sachen Tapetenmuseum. „Offenbar ist gar nichts abgesprochen – weder mit dem Verwaltungsgerichtshof am Grimm-Platz noch mit dem Justiz- und schon gar nicht mit dem Finanzministerium.“
Eva Kühne-Hörmann habe vor etlichen Wochen den Eindruck erweckt, das Tapetenmuseum werde in absehbarer Zeit am Grimm-Platz untergebracht werden können. Nun stelle sich heraus, dass alle ihre Äußerungen nichts als Schall und Rauch gewesen seien.
„Das ist für die Stadt eine ganz schlechte Nachricht“, so die Kulturpolitikerin. „Wenn es so käme, würde in der Museumslandschaft der Stadt ein bedeutender Solitär fehlen – die bundesweit einzigartige Sammlung wertvoller Tapeten.“
Die Ministerin müsse ihre Verantwortung für die Stadt Kassel unbedingt wahrnehmen und schnellstens an einem Runden Tisch auf eine rasche Lösung des Problems drängen. „Es kann doch nicht sein, dass alle Verantwortlichen Beamtenmikado spielen und der verliert, der sich zuerst bewegt“, meint Helga Weber. „Kein Mensch kann verstehen, dass es den betroffenen Regierungsmitgliedern nicht möglich sein soll, zu einer vernünftigen gemeinsamen Vereinbarung zu kommen.“
Es befinden sich, so Helga Weber, etliche Landesliegenschaften in der Stadt, die ein trauriges – und teures – Dasein fristen, weil sie bereits seit langem ungenutzt seien. Die Tatsache, dass es hier seit Jahren keine angemessene Nachnutzung gebe, könne nur erbosen.
„Angesichts dieser Tatsache muss man konstatieren: die Landesregierung ist offenbar handlungsunfähig und geht mit öffentlichem Eigentum verantwortungslos um. Wir appellieren an die Ministerin, deren Heimatstadt Kassel ist, ihren Anteil für eine gedeihliche Entwicklung dieser Stadt endlich beizutragen.“