Grüne: Das Sozialministerium setzt die falschen Akzente

von fraktion

„Qualifizierte Schulvorbereitung muss nicht erprobt werden, denn sie wird bereits gelebt“, kommentiert Dr. Martina van den Hövel, bildungspolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion, den Vorschlag des Sozialministers Grüttner (CDU), den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule im Rahmen eines Modellprojektes zu unterstützen. „Das Ziel, früh Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsverlauf eines jeden Kindes zu legen, wird damit nicht erreicht.“

Die Fachkräfte in den Kindertagesstätten wüssten, wie Kinder in ihren sozialen, sprachlichen, kognitiven und motorischen Kompetenzen gefördert werden. Der Bildungs- und Erziehungsplan ist die Grundlage ihrer Arbeit. „Wenn es Grüttner tatsächlich um die Verbesserung der Bedingungen des Lernens in Kindertagesstätten geht, dann ist er gut beraten, wenn er in Zeit und Personal investiert“, so Martina van den Hövel. Um Kinder beim Lernen zu unterstützen, bräuchten Kitas weder Tests in 30 Teams noch einen Modellversuch für fünf Millionen Euro. Dieser Betrag wäre besser investiert, wenn er den Kitas und Grundschulen flächendeckend für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zur Verfügung gestellt werden würde.

Die grüne Kommunalpolitikerin fragt, ob es dem Sozialministerium entgangen ist, dass mehr als 500 Tandems aus Kitas und Grundschulen bereits zusammen arbeiten, dass es zahlreiche Programm zur Sprachförderung gibt, die erfolgreich umgesetzt werden. „Ganzheitliche Bildung wird durch Fachkräfte in den Kitas bereits geleistet. Bildungsgerechtigkeit wird es nur dann geben, wenn allen Einrichtungen genügend Personal zur Verfügung steht, um Kinder individuell zu fördern“, so Martina van den Hövel. „Kinder und Eltern brauchen keine Optimierung durch zusätzliche Programme, sondern Unterstützung durch gute Rahmenbedingungen in den Kitas und Schulen. Wenn Grüttner wirklich eine Qualitätsoffensive und Lernen in der Kita unterstützen will, dann ist er gut beraten, eine Qualitätsoffensive durch die Verbesserung des Fachkräfteschlüssels in allen Einrichtungen zu realisieren.“

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