Grüne: Bessere Luftreinhaltung durch Umstieg auf Fahrrad und Nahverkehr möglich

von fraktion

Nach Ansicht des Hessischen Umweltministeriums muss der PKW-Verkehr in Kassel um 50 % reduziert werden, um zukünftig die Grenzwerte für Stickoxide einzuhalten. Diese Äußerung sehen die Kasseler Grünen als Ansporn, ein Maßnahmenbündel zur städtischen Verkehrswende umzusetzen.

„Mehr als die Hälfte aller innerstädtischen Strecken, die mit dem PKW zurückgelegt werden, sind kürzer als fünf Kilometer. Das zeigt das Potenzial für den Umstieg auf andere Verkehrsmittel“, so Eva Koch, umweltpolitische Sprecherin der Kasseler Grünen. Ein Großteil dieser Strecken könne mit dem Rad zurückgelegt werden. Bei der Nutzung der boomenden E-Bikes seien sogar Strecken über 10 km durchaus auch von älteren Menschen und bei Steigungen ohne Probleme zu schaffen. Dabei komme man in der Regel genauso schnell voran wie mit dem PKW. Gesundheitsvorsorge sei eine nützliche Gratis-Zugabe, denn Radfahren sei eine der wirksamsten Möglichkeiten, sich fit zu halten und damit Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen.

Die Grünen wünschen sich ein entsprechendes Umdenken in der Stadtgesellschaft. „Wir wollen möglichst viele Menschen aus Kassel und dem Umland dazu motivieren, aufs Rad umzusteigen. Dabei sind wir optimistisch gestimmt. Untersuchungen zeigen, dass der PKW gerade bei jüngeren Leuten seine Funktion als Statussymbol verliert“, erklärt Eva Koch. Initiativen wie die Umsetzung des Projektes Bike + Business zur Förderung des Radverkehrs für Berufspendler, den Ausbau von Radabstellanlagen oder eine Veränderung der Stellplatzsatzung zu Gunsten der RadlerInnen haben die Kasseler Grünen bereits auf den Weg gebracht. Initiativen der Betriebe im Sinne eines betrieblichen Mobilitätsmanagements sehen sie als wichtige Ergänzung, um den Radverkehrsanteil in Kassel zu erhöhen.

Als weitere Chance für weniger Autoverkehr in der Stadt sehen die Grünen den öffentlichen Nahverkehr. Gerade die RegioTram biete ein attraktives Angebot für EinpendlerInnen aus dem Umland. Da viele Trams zu den Stoßzeiten bereits ihre Kapazitätsgrenzen erreichten, seien intelligente Lösungen gefordert. Die Entzerrung von Anfangszeiten sowohl in Schulen als auch in Betrieben, um die morgendlichen Spitzen abzuflachen, ist für die Grünen eine mögliche Anregung.

Positiv bewerten sie die geplante Taktverdichtung durch das dritte Gleis in der Harleshäuser Kurve und den weiteren Netzausbau z.B. durch eine Straßenbahnlinie nach Waldau. Die Neue Herkulesbahn sei ebenfalls ein Projekt positiver Synergien – sie biete eine touristenfreundliche Erschließung des Bergparks und sorge gleichzeitig für bessere Luft.

Bei den Themen Energie und Stadtbegrünung sehen die Kasseler Grünen ebenfalls viele Ansätze, um die Luftqualität zu verbessern. Eva Koch sichert deshalb zu: „Wir werden uns mit Nachdruck und möglichst vielen konkreten Vorschlägen dafür einsetzen, die Grenzwerte für Luftschadstoffe in Kassel zukünftig einzuhalten.“

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